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Göttingen: Angler zieht Riesen-Wels aus dem Wasser – unglaublich, was ihm im Maul steckt

Göttingen: Angler zieht Riesen-Wels aus dem Wasser – unglaublich, was ihm im Maul steckt

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Eine Rotwangenschildkröte steckt im Maul eines riesigen, toten Wels am Ufer eines Göttinger Kiessees. Foto: picture alliance/dpa | Mathias Siebner

Göttingen. 

Hier hat leider jemand den Mund zu voll genommen: Paddler und Angler haben am Göttinger Kiessee einen riesigen Wels an Land gezogen, der sich an einer Schildkröte verschluckt hat.

Das gepanzerte Tier ragte zum Teil noch aus dem Maul des Raubfisches, schildert Thorsten Bierfreund vom Sport-Angelklub Göttingen die Situation. Überlebt hat aber weder der Wels noch die Schildkröte.

Göttingen: Angler tötet Wels – Schildkröte ragt aus dem Maul

„Ein Sportangler von uns hat den bereits halbtoten Wels an der Oberfläche des Sees treiben sehen und dann erlöst. Er wäre nicht mehr zu retten gewesen. Es war die einzig richtige Entscheidung, ihn waidgerecht zu töten“, so Bierfreund zu news38.de. Er selbst sei schon 25 Jahre Angler – „aber ich habe so etwas in dieser Form noch nie erlebt!“

+++ Stoff zum Atmen fehlt: Hitze lässt Fische sterben +++

Die Schildkröte, dessen Hinterbeine aus dem Maul hingen, habe sich im Todeskampf in den Kiemen des Fisches verbissen. Der Wels war 1,75 Meter lang und 32 Kilo schwer. Er sei einer „vernünftigen Verwertung“ zugeführt worden und nicht im Mülleimer gelandet. Welse werde als Speisefische geschätzt.

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Aber, wieso isst ein Wels eine Schildkröte? Welse seien Opportunisten, was ihr Ernährungsverhalten angeht, sagt Bierfreund. „Das heißt, sie fressen einfach das, was sie vor die Flinte bekommen und sind nicht sehr wählerisch.“

Wenn Welse in einem Gewässer seien, brauche man möglichst viele „Begleitfische“ – also Futter für die Welse, die bis zu 80 Jahre alt würden. „Sie fressen ihr ganzes Leben. Und sie wachsen auch ihr ganzes Leben.“

Kiessee Göttingen: „Es gibt zu wenig Beutefische“

Die Wels-Kultur im Kiessee in Göttingen gibt es dem Angler zufolge seit gut 25 Jahren. Wahrscheinlich seien damals Welse ausgesetzt worden.

Seit einigen Jahren gebe es leider ein Futterfisch-Problem. „Es gibt zu wenig Beutefische, unter anderem, weil in den Wintermonaten Kormorane den Welsen die Fische wegessen. Sie fehlen also in der Nahrungskette“, so Bierfreund. Auch das könne ein Grund sein, warum der Wels die Schildkröte essen wollte. (ck)