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Ismaël erleichtert über Wolfsburger Erlösung

Ismaël erleichtert über Wolfsburger Erlösung

Mario Gomez, VfL Wolfsburg
Mario Gomez lässt sich von seinen Teamkollegen feiern (Archivbild). Foto: dpa

Wolfsburg. 

Valérien Ismaël

wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Er hat gezeigt, warum wir ihn geholt haben“, jubelte der Trainer des VfL Wolfsburg nach dem 1:0 (0:0) am Samstag gegen den Hamburger SV über Paul-Georges Ntep. Der französische Nationalspieler war im ersten Pflichtspiel für den VfL auf Anhieb bester Mann und bereitete mit einer seiner vielen gelungenen Aktionen den Siegtreffer durch Mario Gomez (83. Minute) vor. „Es war der perfekte Moment„, frohlockte Ntep selbst.

Für fünf Millionen Euro hatte ihn der VfL in der Winterpause von Stade Rennes als Ersatz für den zu Paris St. Germain gewechselten Julian Draxler geholt. „Er kann den Unterschied machen“, sagte Ismaël nach Nteps starkem Debüt. Der VfL-Coach könnte recht behalten, so viel deutete sein Landsmann bereits an. In einem einzigen Spiel hatte der 24 Jahre alte Flügelspieler am Samstag mehr starke Aktionen als Draxler in der gesamten Hinserie.

Gomez erlöst Wolfsburg

Ntep sorgte damit in einem ansonsten durchwachsenen Spiel für den Glanzpunkt und für riesige Erleichterung bei seinem Trainer. Der war nach Gomez‘ Tor über das Feld zu seinen jubelnden Spielern gesprintet. „Das ist eine Riesen-Freude für uns„, bestätigte der 41-Jährige, der trotz zweier Siege vor der Winterpause vor dem Neustart unter großem Druck gestanden hatte.

Wäre das Hinrunden-Finale gegen den HSV als erstes Pflichtspiel im neuen Jahr misslungen, wären wohl sogleich wieder Diskussionen auch um seine Person aufgekommen. Mit nun 19 Punkten aus 17 Spielen ist die schlechteste Hinserie der VfL-Bundesliga-Historie aber doch noch abgewendet und der Anschluss ans Mittelfeld zunächst wieder da. „Wir haben heute einen wichtigen Schritt gemacht und wollen nächste Woche gegen Augsburg den zweiten machen“, kündigte Ismaël an.

Gegen den HSV deutete sich an, dass der neue Sportchef Olaf Rebbe mit den Transfers von Ntep und Yunus Malli im Winter deutlich mehr Glück gehabt haben könnte als Vorgänger Klaus Allofs in den vergangenen Transferperioden. 12,5-Millionen-Euro-Zugang Malli gelang noch nicht alles, dennoch wurde es oft gefährlich, wenn der bisherige Mainzer in der Offensive an den Ball kam. Noch besser lief es bei Ntep.

Mit seiner Dynamik und starken Technik war der Flügelspieler eine ständige Gefahr und bestätigte seine Ankündigung. „Ich kann schon sagen, dass ich auch die Qualitäten der anderen habe“, hatte Ntep in Anspielung auf seine Landsleute Ousmane Dembele von Borussia Dortmund und Kingsley Coman von Bayern München gesagt.

Wolfsburger nicht frei im Kopf

Immerhin sorgte sein Auftritt dafür, dass der VfL ein Spiel, das er in der Hinserie womöglich noch verloren hätte, diesmal gewann. Der Druck, das Spiel unbedingt zu gewinnen, lastete schwer auf den VfL-Profis. Der HSV schwächte sich durch eine Gelb-Rote Karte gegen Albin Ekdal (34. Minute) früh, hielt aber mit Kampfkraft dagegen. Wolfsburg wurde immer nervöser und die Fans begannen zu pfeifen.

„Durch die Tabellensituation waren wir noch enorm unter Druck. Die Leichtigkeit hat gefehlt, wir waren nicht ganz frei im Kopf„, erklärte Ismaël das holprige Spiel. Nun aber scheint der VfL wieder Spieler zu haben, die in solchen Momenten doch noch den Unterschied machen.