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Tragischer Elfer: VfL gegen Köln glücklos

Tragischer Elfer: VfL gegen Köln glücklos

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Köln. 

Der 1. FC Köln hat mit dem 1:0 (0:0) gegen den kriselnden VfL Wolfsburg seine Chance genutzt. Nach dem Elfmetertreffer von Torjäger Anthony Modeste in der 81. Minute rückte der FC vor den Augen seiner Ikone Wolfgang Overath mit 32 Punkten in der Tabelle der Fußball-Bundesliga auf einen Europapokalplatz vor. Der einstige Kölner Vereinspräsident, Weltmeister von 1974, weilte erstmals seit dem Rücktritt im November 2011 wieder bei einem Heimspiel seines Vereins unter den 49.400 Zuschauern.

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat am Samstag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr) ohne Neuzugang Ashkan Dejagah mit 0:1 verloren. In der Startelf standen Benaglio, Bruma, Vieirinha, Malli, Gerhardt, Gustavo, Guilavogui, Arnold, Seguin, Gomez, und Rodriguez.

Ein umstrittener Elfmeter entschied die Partie in der 80. Minute. Anthony Modest verwandelte für die Rot-Weißen. Nach einer zähen ersten Halbzeit kamen beide Teams nach der Pause besser ins Spiel. Malli und Arnold blieben trotz einiger Chancen für die Wölfe ohne Abschluss.

Der Offensivspieler Dejagah, der erst in dieser Woche von Al-Arabi in Katar zum VfL zurückgekehrt war, stand nicht im Kader der Niedersachsen. Zuletzt hatte es noch Probleme mit der Spielgenehmigung für Dejagah gegeben. Der VfL hatte deshalb bereits den Weltverband FIFA und die Deutsche Fußball-Liga eingeschaltet.

Das Spiel im Überblick

Die Begegnung war zwar abwechslungs- wie temporeich und bot durchaus Spannung, indes lange Zeit zu wenig spielerische Qualität. Beiden Teams mangelte es speziell offensiv an der Feinabstimmung. So verpufften vor allem bei den Kölnern, die in der gleichen Startformation wie beim 6:1 in Darmstadt aufliefen, einige gute Ansätze.

Die Auswahl von VfL-Trainer Valérien Ismaël, der von den fünf Winter-Zugängen nur den früheren Mainzer Yunus Malli in die Anfangs-Elf nahm, verlegte sich erwartungsgemäß auf Konter. Eine konsequente Spielstruktur war bei den in dieser Saison so gebeutelten Wölfen aber selten zu erkennen.

So gab es in den ersten 45 Minuten wenige Szenen, die irgendwie gefährlich waren – am ehesten noch einen 18-Meter-Schuss des Kölner Japaners Yuya Osako, der nach Zuspiel von Torjäger Modeste allerdings verzog (38.). „Das ist schwer für den FC“, hielt Overath angesichts der gut stehenden Gäste-Defensive in der Pause fest.

Die FC-Profis kamen energisch aus der Kabine. Der überzeugende Konstantin Rausch zirkelte eine Ecke direkt auf das Aluminium (47.). Doch der VfL konterte: Vier Minuten nach Wiederanpfiff hatte der frühere Kölner Yannick Gerhardt aus 18 Metern freie Schussbahn, traf aber ebenso wenig das Tor wie auf der Gegenseite Modeste, der in der 54. Minute aus der Drehung knapp scheiterte.

FC-Keeper Thomas Kessler musste in der 71. Minute einen 18-Meter-Volleyversuch von Maximilian Arnold entschärfen – klares Signal: Die Gäste wollten mehr. Es kam anders: Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio verursachte an Modeste (80.) einen Strafstoß, den der Franzose mit seinem 15. Saisontreffer selbst verwandelte und damit den ersten Bundesliga-Heimsieg des FC gegen den VfL seit April 2006 perfekt machte.