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VW: Kleber-Phantom in Wolfsburg wütet weiter – das macht es so schwer, den Täter zu finden

VW: Kleber-Phantom in Wolfsburg wütet weiter – das macht es so schwer, den Täter zu finden

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Seit fast vier Jahren treibt es in Wolfsburg sein Unwesen: Das Kleber-Phantom. Doch die Polizei steht noch immer vor einem Rätsel. Jetzt hat es wieder zu geschlagen! (Symbolbild) Foto: imago images / Fotostand; Polizei Archivbild (Montage: News38)

Wolfsburg. 

In Wolfsburg treibt es seit fast vier Jahren sein Unwesen: Das Kleber-Phantom, dass es auf VW-Fahrzeuge abgesehen hat.

Seit März 2017 beschmiert und bespritzt der Täter immer wieder VW-Wagen in Wolfsburg mit Flüssigkleber, über 500 Fahrzeuge wurden bereits Opfer des Phantoms. Gesamtschaden: zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro! Doch die Polizei Wolfsburg steht noch immer vor einem Rätsel. Wieso ist der oder die verantwortliche Person so schwer zu fassen?

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Wolfsburg: Kleber-Phantom stellt Polizei vor Rätsel

Auch fast vier Jahre nach dem ersten Auftreten des VW-Zerstörers gebe es immer noch keine Hinweise auf die Identität des Kleber-Phantoms – obwohl sich bereits eine eigene Ermittlungsgruppe namens „Kleber“ einzig und allein um diese Fälle kümmert. Das erklärte Thomas Figge, Sprecher der Polizei Wolfsburg, im Gespräch mit News38.

Vor allem die völlige Willkür bei den Taten erschwere die Ermittlungen enorm: „Der Täter agiert ohne erkennbares Motiv in allen Teilen und Orten der Stadt“, so Figge.

Wolfsburg: Keinerlei Hinweise zur Identität des Täters

Zur Identität des Kleber-Phantoms ist auch nach all den Jahren so gut wie nichts bekannt. Es hält sich jedoch hartnäckig das Gerücht, dass es sich um einen frustrierten Ex-Mitarbeiter von VW handelt. Die Polizei kann den Verdacht nachvollziehen, „weil es zu 99,9 Prozent Leasing-Fahrzeuge sind, die er sich vornimmt.“

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Doch alles Weitere sind reine Spekulationen der Ermittler. „Entweder ist er mit VW unglimpflich auseinandergegangen oder hat eine alte Rechnung zu begleichen“, rätselt Polizeisprecher Figge. „Oder er hat einfach ein pathologisches Problem.“

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Der einzige Hinweis: Der Flüssigkleber, der vom LKA bereits analysiert wurde. Es handelt sich um einen speziellen Industriekleber, der sich aggressiv in die Karosserie der wenige Wochen alten VW-Modelle frisst. Da dieser Kleber normalerweise nicht im normalen Baumarkt um die Ecke verkauft wird, muss der Täter irgendwie Zugang zu solchen Klebstoffen haben beziehungsweise zu Einrichtungen, wo dieser in größeren Mengen verarbeitet wird.

Polizei Wolfsburg: „Täter muss auf frischer Tat ertappt werden!“

Dem Polizeisprecher zufolge gebe es nur eine Möglichkeit, dem Treiben ein Ende zu setzten: Das Phantom auf frischer Tat zu ertappen. Doch genau das will den Beamten seit Jahren einfach nicht gelingen. Warum? „Weil das eine Tat ist, die in Bruchteilen von Sekunden vonstatten geht“, so Figge. „Wir gehen auch davon aus, dass die Taten nachts stattfinden und erst später entdeckt werden, unter anderem wegen schlechtem Wetter.“

Der öffentliche Appell an die Bevölkerung, die Augen offen zu halten, habe den Täter weder „dazu animiert, extrem loszulegen, noch dazu, aufzuhören“, meint der Polizeisprecher. Doch die Ermittler sind in diesem Fall absolut auf Hinweise von Zeugen angewiesen. „Wir können nicht eine ganze Stadt mit Kameras überwachen.“

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Die Hoffnung liegt nach wie vor darauf, dass Wolfsburger das Kleber-Phantom auf frischer Tat ertappen. Doch eine Sache sollen sie dann auf keinen Fall machen: Den Täter selbst ansprechen!

„Bitte erst die Polizei anrufen“, fordert Figge im Gespräch mit News38. Sonst sei der Täter ganz schnell wieder weg – und die Ermittler stehen wieder bei Null. (at)