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VW: Ex-Boss Diess spricht E-Auto-Klartext – „Lieben es noch nicht genug“

Er hat die E-Wende vorbereitet, und ist dann auf dem Weg ausgestiegen: Ex-VW-Boss Herbert Diess. Doch den Markt lässt er nicht aus den Augen.

© IMAGO/teutopress

VW-Boss Oliver Blume – so steil verlief seine Karriere

Seit dem 1. September 2022 ist Herbert Diess nicht mehr CEO des VW-Konzerns. Nun sitzt Oliver Blume auf dem Chefsessel bei VW. Wir stellen dir seine Karriere vor.

Ex-VW-Boss Herbert Diess hat den Konzern unbestreitbar auf den Weg in das Zeitalter der E-Mobilität geführt. Mitten auf dem Weg allerdings ist er dann ausgestiegen, so dass Oliver Blume die Führung übernehmen musste. Für den neuen Boss kein leichter Weg. Denn im Jahr 2024 wurde deutlich: Ganz so glatt, wie man sich das alles vorgestellt hatte, lief es mit der E-Wende nicht. Erst kam die Corona-Pandemie dazwischen, dann begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und grundsätzlich lief der Verkauf der neuen E-Modelle schlichtweg nicht wie erhofft.

Ein drastischer Sparplan musste her, mit dem Blume den Konzern nun wieder auf die Erfolgsspur bringen will. Und das nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch auf dem hart umkämpften Markt in China. Ex-VW-Boss Herbert Diess scheint all die Entwicklungen rund um das E-Auto noch immer von der Seitenlinie aus zu verfolgen – und hat nun in einem exklusiven Kommentar in der „WirtschaftsWoche“ seinen Senf dazugegeben.

VW: Diess wird deutlich

Wenn Herbert Diess von einem überzeugt ist, dann davon, dass der E-Auto-Plan noch nicht ad acta gelegt werden sollte. Auch wenn einige Automobilhersteller angesichts der wirtschaftlichen Lage länger als geplant auch auf Verbrenner und hybride Antriebsmodelle setzen. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Verbrennermotors sind in den Augen von Diess schlichtweg erschöpft. Außerdem könne er die Anforderungen an die weiteren CO2- und Emissions-Reduzierungen nicht erfüllen. Also gibt es in Diess‘ Wahrnehmung nur eine Schlussfolgerung: Weiter im E-Kurs.


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Aber wie kann das klappen? Seine erste Beobachtung ist die Folgende, wie er in der „WirtschaftsWoche“ schreibt: „Wir lieben das Elektroauto noch nicht genug.“ Doch was meint er damit? Der Ex-Boss von VW ist der Meinung, dass die „Rahmenbedingungen für einen Durchbruch“ noch immer nicht da seien.

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China-Markt als Dreh- und Angelpunkt

„Der erste und wichtigste Schritt: Wieder auf dem chinesischen Markt durchstarten. Die erfolgreiche Teilnahme am chinesischen Ökosystem, mit der dortigen Dominanz bei Batterietechnologie, den riesigen Skaleneffekten für alle Elektroauto-Komponenten und fast uneinholbar bei den Kosten, ist für die deutschen Hersteller essenziell, um weltweit bei Technologien und Kosten wettbewerbsfähig zu werden“, schreibt der 66-Jährige.

Vor allem aber bei der Dominanz der Batterie-Technologie habe Deutschland in seinen Augen eigentlich keine Chance mehr, die Chinesen einzuholen. Da gehe es nicht nur um die Lebensdauer, sondern auch um die Lade-Geschwindigkeit und die Kosten. Diess‘ Lösung: Gemeinsam mit chinesischen Unternehmen die europäische Batterie-Industrie stärker machen. Losgelöst von den Chinesen hingegen sollten die Hersteller aus Sicht von Diess vor allem auf eins setzen: Eine „starke Marke“. Heißt: Identifikationen schaffen, über Generationen hinweg, wie der 66-Jährige betont.


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Und dann appelliert er auch noch an die Politik: Deutschland solle „Heimatmarkt und weltweites Cluster für Premium-NEV werden“, betont er. Und wie? „Durch schnelles Laden überall und kostenfreies Fahren, durch Integration des Fahrzeugs in das Energiesystem. Und durch ein Auslaufen der Diesel-Subventionen“, wie Diess schreibt.