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Rummel in Braunschweig: Preisklatsche? Standbetreiber resigniert – „Will es nicht“

Der Rummel in Braunschweig wird immer größer – und zum Teil für Besucher auch teurer. Haben Standbetreiber eine andere Wahl?

© Eva Meer / News38

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Auf dem Braunschweiger Rummel gibt es viel zu entdecken: Bunte Attraktionen, spannende Fahrgeschäfte und jede Menge Leckereien machen die Frühjahrsmesse zu einem festen Bestandteil der Löwenstadt. Schon seit vielen Jahren zieht das Fest zahlreiche Besucher an – und gerade in den letzten Jahren hat sich einiges verändert. Der Rummel ist größer denn je, viele neue Buden und Geschäfte sind hinzugekommen.

Doch mit dem Wachstum steigen auch die Preise – und das geht nicht unbemerkt an den Besuchern vorbei. Besonders Klassiker wie Crêpes, Bratwurst und Pommes sind nicht mehr ganz so günstig wie früher. Zwei Schaustellerinnen, die von Anfang an mit ihren Ständen auf dem Rummel dabei sind, sprechen mit News38 über die Entwicklungen.

Braunschweig: „Es wird alles teurer“

Angelika Ahrend ist mit Herz und Seele dabei. Ihr Mann betreibt auf dem Braunschweiger Rummel gleich drei Stände: den Imbiss „Grillwerk“, das „Pommeswerk“ und den Crêpes -Stand „Crêpes Werk“ gleich daneben. „Wir sind eigentlich schon immer hier gewesen“, erzählt sie im Gespräch mit News38.

+++ Braunschweig: Wir gingen mit 50 Euro auf den Rummel! Und konnten es selbst kaum fassen +++

Doch auch bei ihnen sind Veränderungen spürbar. „Es wird ja alles teurer“, sagt Angelika. „Wir selber haben seit Jahren keine Preiserhöhung gemacht“, erklärt sie. In diesem Jahr mussten sie aber erstmals die Preise anheben. Eine Bratwurst kostet nun 4,50 Euro statt wie zuvor 4 Euro. Die Entscheidung ist ihnen nicht leicht gefallen.

Bei den Ahrend’s gibt es die Klassiker: Bratwurst, Pommes, Mais oder Crêpes

Gegen den eigenen Willen

„Man will es eigentlich nicht. Man muss zwar, aber eigentlich wäre es schön gewesen, wenn es alles so geblieben wäre“, sagt Angelika. „Es hat ja keiner mehr Geld. Das ist nun mal so“. Die Ahrends legen großen Wert auf Qualität. Das Fleisch beziehen sie von einer regionalen Schlachterei, die ihre Preise ebenfalls angezogen hat. „Qualität kostet nun mal seinen Preis“, sagt Angelika. Auch der Maiskolben wurde teurer – er kostet jetzt ebenfalls 4,50 Euro, sei dafür aber größer und qualitativ hochwertiger. Bei Pommes und Crêpes hingegen seien die Preise seit der Corona-Pandemie stabil geblieben.

Ähnliche Erfahrungen macht auch Sarah Brand, die „Peppi’s Leckerland“ in siebter Generation leitet. Der traditionsreiche Eisladen besteht bereits seit über 52 Jahren. Eine Portion Eis samt Sahne und Streusel kostet hier 3 Euro. „Der Preis ist seit drei Jahren so geblieben“, erklärt die Betreiberin.

Sarah Brand arbeitet mit Herzblut bei „Peppi’s Leckerland“ Foto: Eva Meer / News38

Doch auch sie kämpft mit steigenden Kosten: „Personal, Stromkosten, Standgeldkosten, Spritkosten. Wie jeder andere auch.“ Das bleibe bei ihnen nicht aus.


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Trotzdem versuchen sie dagegen anzugehen und den Preis für die Kunden nicht zu erhöhen. „Wir versuchen auch alles, dass das so bleibt“, erklärt sie. Dann kann sie sich auf das konzentrieren, was sie am liebsten macht: neue Eissorten entwickeln und ihre Kunden in Braunschweig mit frischen Ideen überraschen.