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VW macht den Trump-Knicks! Konzern geht Rückschritt – „Politisch heikel“

VW lässt sich offenbar von US-Präsident Donald Trump einschüchtern. Der Konzern rudert bei einem wichtigen Thema zurück.

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100 Tage im Amt

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VW geht offenbar einen Schritt rückwärts – wenn es um die Themen Diversität, Gleichstellung und Inklusion geht.

In den USA jedenfalls passt sich VW wohl einigen Forderungen von US-Präsident Donald Trump an. Der hält ja bekanntlich nichts von Vielfalt & Co..

VW ändert US-Strategie

Modern, tolerant und weltoffen will Volkswagen eigentlich sein. „Diversität ist fester Bestandteil der Unternehmens-DNA“ und „Ohne Diversität würde die Volkswagen Group stillstehen“, rühmen sich die Wolfsburger. In den USA ist die Sache mit der Diversität neuerdings gar nicht mehr so einfach. Daher hat VW dort jetzt offenbar eine kleine Zeitenwende eingeläutet. Die „Tageszeitung“ spricht von einem „Kniefall“. Unter anderem das „Handelsblatt“ berichtet, dass der Konzern seine bisherige Strategie in Sachen Diversität angepasst hat. Demnach sollen die US-Tochter-Gesellschaften bei entsprechenden Berechnungen ab sofort nicht mehr mit einbezogen werden. Das Blatt bezieht sich auf die Aussagen von VW-Rechtsvorstand Manfred Döss. Er habe die Entscheidung auf der virtuellen Hauptversammlung am Freitag (16. Mai) mit „regulatorischen Gründen“ verteidigt – ohne ins Detail zu gehen.

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Damit käme VW einer Forderung der US-Regierung von US-Präsident Trump nach. Sie lehnt Strategien für mehr Diversität, Gleichstellung und Inklusion in Unternehmen ab. Trump bremst die Entwicklung aus, schreddert sie geradezu. Volkswagen habe auf eine Anfrage noch nicht reagiert, hieß es. Konzernkreise stuften das Thema als „politisch heikel“ ein.


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Ganz konkret bedeute die Ankündigung von Volkswagen, dass sich zum Beispiel der Frauen-Anteil in der Chefetage oder die Inklusion aller gesellschaftlichen Gruppen bei US-Firmenteilen nicht mehr auf den eigenen „Diversity-Index“ auswirke. Demzufolge hatte der Anteil von Frauen in Führungspositionen zuletzt 19,2 Prozent betragen. Im laufenden Jahr wollte VW noch einen Prozentpunkt drauflegen. Auber Vielfalt scheint den US-Managern jetzt nicht mehr so wichtig sein.

„Unternehmen lassen sich erpressen“

Zuvor war auch schon SAP eingeknickt. Der Software-Riese hatte als Reaktion auf Drohungen der Trump-Regierung Ziele zur Frauenquote gestrichen – und davon von allen Seiten Kritik geerntet. „Wer Vielfalt opfert, verliert nicht nur Talente, sondern auch und vor allem Glaubwürdigkeit“, sagte etwa Christiane Hölz, Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.


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Auch Ex-VW-Vorständin Hiltrud Werner hat sich zum Thema geäußert. Sie sei grundsätzlich eher der Meinung, dass eine gute Unternehmenskultur langfristig wichtiger ist als spezielle Diversitäts-Programme, sagte sie „t-online“. Dann werde ohnehin darauf geachtet, dass die Mitarbeiter und die Führungsebene ein Spiegel der Gesellschaft oder ihrer Kunden sind, sagte Werner: „Das kann auch ein Donald Trump nicht verbieten. Ich bin dennoch bestürzt, dass Unternehmen sich erpressen lassen.“