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Hitzewarnung für Deutschland: Über 30 Grad im Sommer ganz normal? Wetter-Irrtum aufgeklärt

Hitzewarnung für Deutschland! Doch vielen Menschen ist das egal, 30 Grad und mehr seien schließlich im Sommer normal. Stimmt das?

© IMAGO/Rene Traut

5 Tipps gegen die Sommerhitze

So lässt sich die aktuelle Sommer-Hitze besser aushalten.

Wenn bei Wetter-Vorhersagen im Sommer von „Hitzewarnungen“ die Rede ist, winkt der ein oder andere gerne mal ab. Eine Warnung wegen 30 Grad oder mehr? Das sei doch nur ganz normales Sommer-Wetter. Hitze zwischen Juni und August habe es schließlich auch früher schon gegeben. Auch am Freitag (13. Juni) warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Teile von West- und Südwest-Deutschland vor Hitze.

Aber ist das wirklich nichts Besonderes? Ein genauer Blick auf die Daten des DWD aus den 1970er und 10980er Jahren widerlegt diese Annahme. Die Erinnerung trügt, da außergewöhnlich warme Tage oft im Gedächtnis bleiben. Tatsächlich waren solche Temperaturen damals selten.

Hitzewarnung: Früher selten – heute häufig

Laut DWD wird ein Tag als „Hitzetag“ bezeichnet, wenn die Höchsttemperatur über 30 Grad liegt. Die Wetterdaten zeigen, dass in den 1970er und 1980er Jahren pro Sommer durchschnittlich nur ein bis zwei solcher Tage verzeichnet wurden. Extrem niedrige Werte gab es etwa 1970 (2,0 Hitzetage) und 1987 (1,6 Hitzetage). Diese Zahlen belegen, dass frühere Sommer weniger hitzeintensiv waren.

Ein echter Trend lässt sich erst erkennen, wenn man längere Zeiträume untersucht. Zwischen 1961 und 1990 gab es in Deutschland pro Sommer durchschnittlich 4,2 Hitzetage. In der darauf folgenden Periode von 1991 bis 2020 stieg die Zahl jedoch auf 8,9 Hitzetage pro Jahr. Diese Verdopplung zeigt eine klare Veränderung im Klimaverlauf.

Besonders auffällig ist die Zunahme an Sommern mit über zehn Hitzetagen. Vor dem Jahr 2000 war dies nur dreimal der Fall, z. B. im Hitzesommer 1976 mit 10,2 heißen Tagen. Seit der Jahrtausendwende haben solche Extreme deutlich zugenommen. Von 2000 bis 2024 wurden bereits elf Sommer mit mehr als zehn Hitzetagen registriert.

Hitzewarnung: Mehr Extreme durch Klimawandel

Das Jahr 2018 ist Spitzenreiter mit 20,4 Hitzetagen, gefolgt von weiteren heißen Jahren in der jüngeren Vergangenheit. 2024 reihte sich mit 12,5 Hitzetagen in diesen Trend ein. Der DWD gibt heute häufiger Hitzewarnungen heraus, weil solche Temperaturen gesundheitliche Risiken bergen. Besonders in den Mittagsstunden sollten Aktivitäten im Freien vermieden werden.


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Es ist offensichtlich, dass die Häufigkeit von Hitzetagen aufgrund des Klimawandels deutlich steigt. Immer mehr Hitzewarnungen machen die Auswirkungen sichtbar und erfordern Wachsamkeit. Deutschland sieht sich daher einer steigenden Zahl heißer Sommer ausgesetzt. Der langfristige Trend zeigt: Heftige Sommerhitze ist keine Ausnahme, sondern wird zur neuen Regel. (mit dpa)

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.