In fast jedem Ort ist mittlerweile ein fast alltäglicher Anblick. Anwohner haben sich an die massenhaften Schmierereien gewöhnt, an jeder Ecke und jeder Fassade sind sie zu finden. „Etchings“, „Tags“, „Hits“ – so werden die vermeintlichen Kunstwerke in der Szene selbst genannt. Für Außenstehende sind sie aber oft nicht mehr als Schmierereien.
Eine Braunschweigerin ist mittlerweile stinksauer. Der Anblick der für sie absolut unansehnlichen Graffitis treibt sie zur Weißglut.
Braunschweiger Stadtteil völlig beschmiert
Was treibt die Menschen dazu, mit öffentlichem Eigentum, Gedenkstätten oder auch Privateigentum umzugehen, als ob es rein gar nichts wert wäre? Eine Frau aus Braunschweig ist sauer und beschwer sich über den Anblick, der überall in der Löwenstadt allgegenwärtig ist. In einer Mitteilung schreibt Sabrina Brandes von der Stadtteilheimatpflege Lehndorf: „Ist das noch Kunst oder kann das weg?“
Einst galt der Braunschweiger Stadtteil Lehndorf als wunderschön und durchaus einen Besuch wert: „In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1979 hieß es: Wer heute in Lehndorf wohnt, der kann sagen: ‚Ich habe es geschafft!‘ Warum? Lehndorf gehört zu den bevorzugten Wohngebieten in Braunschweig. Ein Stadtteil im Grünen, dafür steht auch das Grün im Lehndorfer Wappen“, so Brandes.
Braunschweig: „Nicht einmal vor Denkmälern wird Halt gemacht“
Jedoch habe sich das Stadtbild in dem Braunschweiger Stadtteil in den vergangenen Jahren deutlich gewandet. „Hier in Lehndorf werden Stromverteilerkästen schon wenige Tage nach Aufstellung beschmiert. Keine Bank, kein Wertstoffcontainer der nicht besprüht ist und die Bushaltestelle der Linie 422 strahlt seit kurzem in schrillem Pink. Nicht einmal vor Denkmälern wird halt gemacht.“


So habe es auch bereits die Plastik der „Knienden Mutter“, gefertigt von der Künstlerin Gertrude Henninger aus dem Jahr 1937, erwischt. Einst sei diese Statue eigens für Lehndorf von Henninger angefertigt worden. Jetzt ist sie beschmiert.
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Das illegale Sprühen von Graffiti stellt in Deutschland eine Straftat dar, die mit einer Geldstrafe oder sogar eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden kann. Wie hart Sprüher allerdings bestraft werden, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Graffitis ab oder davon, ob es einen beleidigenden Charakter hat.