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Niedersachsen: Zu brutal? Immer wieder sterben Tiere – „Gier nach Geld und Prestige“

Beim Vielseitigkeitsreiten in Niedersachsen ist ein Pferd nach einem Sturz eingeschläfert worden. Tierrechtler sind einmal mehr fassungslos.

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Trauriger Vorfall beim Vielseitigkeitsreiten in Niedersachsen!

Beim Vielseitigkeitsreiten in Niedersachsen, genauer gesagt in Luhmühlen, kam es zu einer tragischen Situation, die letztlich tödlich endete.

Niedersachsen: Todes-Sturz beim Reitturnier

Ein Pferd stürzte am Samstag (14. Juni) auf der Geländestrecke und verletzte sich schwer. Die Reiterin Maj-Jonna Ziebell war mit ihrer 13 Jahre alten Stute Chiquita unterwegs. Nach dem Sturz wurde Chiquita sofort vor Ort veterinärmedizinisch versorgt. Trotz aller Bemühungen wurde die Entscheidung getroffen, das Pferd einzuschläfern. Die Veranstalter teilten am Abend mit: „Nach einer tierärztlichen Untersuchung wurde die unvermeidbare Entscheidung getroffen, das Pferd einzuschläfern.“

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Für die Reiterin aus Niedersachsen war der Verlust ihrer „besseren Freundin“ sehr schmerzhaft. Sie sagte: „Mein Pferd war etwas ganz Besonderes. Jeder, der Chiquita besser kennenlernen durfte – was sie selbst auswählte – hat sich in das Pferd verliebt. Ich habe meine beste Freundin verloren und bin unfassbar traurig.“ Der Vorfall hat in Niedersachsen und weit darüber hinaus große Bestürzung ausgelöst.

Kurz nach dem Ritt durch den Teich stürzten Maj-Jonna Ziebell und Chiquita in Luhmühlen. Foto: picture alliance/dpa/nordphoto GmbH/ Witke

Tierrechtler schießen scharf

Die Tierrechtsorganisation Peta kritisierte die Verantwortlichen scharf. Sie reichte beim zuständigen Veterinäramt in Lüneburg eine Anzeige ein. Bereits nach den Todesfällen in den Jahren 2013, 2014 und 2018 hatte Peta das Turnier in Niedersachsen immer wieder beanstandet. Die Tierrechtler forderten, das Vielseitigkeitsturnier in Niedersachsen zu stoppen. Peta-Fachreferent Peter Höffken sagte: „Wie viele Pferde müssen noch sterben, bis der Pferde-Quälerei in Niedersachsen ein Ende gesetzt wird?“ Er kritisierte die „Gier nach Geld und Prestige“, die die Tiere bei dem Turnier gefährde.


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Die Vielseitigkeit gilt als die gefährlichste Disziplin im Reitsport. Laut dem internationalen Verband Fédération Équestre Internationale (FEI) sind allein 2023 weltweit neun Pferde bei solchen Turnieren gestorben. Das Geländeritt beinhaltet Sprünge über Naturhindernisse, Holzhindernisse und tiefe Gräben. Die Reiter müssen diese Hindernisse in einer vorgegebenen Zeit überwinden. Dabei nehmen sie hohe Risiken in Kauf. Die Kritik wächst, weil immer wieder Pferde bei diesem Turnier zu Schaden kommen. Viele Menschen fordern ein Verbot, um die Tiere vor weiteren Gefahren zu schützen. (mit dpa)

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