Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage für den „Stern“ glauben die Deutschen mehrheitlich nicht an Wladimir Putins Friedenswillen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hat sich an dieser Einschätzung kaum etwas geändert. Von Kanzler Friedrich Merz erwarten sie trotzdem einen Schritt auf dem Kreml-Herrscher zu
Nur 22 Prozent der Befragten halten es für möglich, dass Putin an einer Verhandlungslösung interessiert ist. 73 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg in der Ukraine setzt.
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Umfrage: Deutsche wünschen sich Telefonat mit Putin
Trotz dieser weit verbreiteten Skepsis unterstützen viele Bundesbürger diplomatische Bemühungen des Bundeskanzlers. 56 Prozent der Befragten fänden es sinnvoll, wenn Friedrich Merz in nächster Zeit ein Gespräch mit Putin führen würde. Sie hoffen, dass ein Telefonat mögliche Lösungen für ein Ende des Ukraine-Krieges aufzeigt. 42 Prozent der Bevölkerung sehen allerdings wenig Sinn in einem solchen Kontakt zwischen Berlin und Moskau.
Vor allem Anhänger der Grünen und der Union stehen einem Anruf kritisch gegenüber. Dagegen plädieren Mehrheiten aus den Reihen der Unterstützer von SPD sowie der Linken und AfD für den Versuch eines direkten Gesprächs zwischen Merz und Putin.
Kanzler macht Eindruck bei seinen ersten Auslandsreisen
Merz konnte sich laut der Forsa-Umfrage für den „Stern“ bereits als Vertreter deutscher Interessen im Ausland profilieren. Nach seinem jüngsten Besuch bei US-Präsident Donald Trump bewerten 56 Prozent der Bundesbürger seinen internationalen Auftritt als positiv. 33 Prozent haben einen gegenteiligen Eindruck, und elf Prozent äußerten sich nicht dazu.
Der Christdemokrat erhält dabei breite Zustimmung, auch jenseits seines eigenen politischen Lagers. 89 Prozent der CDU/CSU-Anhänger loben seinen diplomatischen Stil, ebenso 75 Prozent der SPD-Wähler. Auch bei den Anhängern der Grünen schneidet Merz mit einer Zustimmung von 71 Prozent überraschend gut ab.
Die Ergebnisse zeigen, dass Merz als Kanzler in der Außenpolitik angekommen ist. Besonders seine Begegnung mit Trump stärkte offenbar das Bild von ihm im internationalen Kontext.
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