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Braunschweig: Hagenmarkt-Countdown läuft – heftiger Gegenwind für neuen Stadtplatz

Der Hagenmarkt in Braunschweig soll zu einer echten Innenstadt-Perle werden. Doch es hagelt auch Kritik – besonders von den Anwohnern

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Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Mitten in Braunschweig soll eine neue Wohlfühl-Oase entstehen. Der Weg dahin war weit – und ist es auch immer noch.

Die Stadt Braunschweig musste für ihre Pläne schon einiges an Kritik einstecken. Auch nach ihrer neuesten Ankündigung zum Thema ließ der Shitstorm nicht lange auf sich warten.

Braunschweig: Facelift für den Hagenmarkt

Na klar, es geht um den Hagenmarkt. Der einstige Prachtplatz im Norden der Innenstadt verlor wegen Sturmtief „Xavier“ vor acht Jahren nicht nur mehrere Bäume, sondern auch seinen einstigen Charme. Es blieben fast nur noch Trinker und Tauben übrig. (HIER weiterlesen…) Die Stadt Braunschweig entschied sich daher für eine millionenschwere Radikalkur.

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Bis auf den historischen Heinrichsbrunnen sollte nichts so bleiben wie bisher. Der Hagenmarkt sollte in neuem Glanz erstrahlen. Ein lebendiger Stadtplatz werden. 5,1 Millionen Euro soll das Ganze kosten. Berliner Landschaftsarchitekten haben den neuen Hagenmarkt entworfen. Seit Monaten laufen die Vorarbeiten fürs Facelifting. Archäologen buddeln fleißig historische Zeugnisse aus; Überreste des alten Opernhauses zum Beispiel. Und sogar Spuren aus dem Mittelalter haben sie gefunden. (Mehr dazu liest du HIER!)

Könnte SO der Hagenmarkt aussehen?
So soll der Hagenmarkt mal aussehen. Foto: Büro capattistaubach urbane landschaften

Jetzt aber soll es endlich losgehen – also, Ende Juli. „Nach intensiver Vorbereitung können wir bald gemeinsam erleben, wie unser Hagenmarkt grüner, moderner und klimafreundlicher wird“, hieß es am Mittwoch (18. Juni) von der Stadt Braunschweig. Das soll unter anderem mit 80 Bäumen und Sträuchern funktionieren. Rund um den Brunnen sollen Ruhe- und Spiel-Bereiche entstehen. Damit nicht genug: Die Stadt Braunschweig lässt gleichzeitig angrenzende Straßen und Kreuzungen sanieren. Da ist Verkehrs-Stress vorprogrammiert, zumal auch der Bohlweg dann teils dicht ist. In gut 13 Monaten soll alles fertig sein.


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Neben Lob für den neuen Hagenmarkt kassiert die Stadt Braunschweig einmal mehr Kritik. Diesmal sogar vergleichsweise viel. Neben Spott ist bei Facebook auch jede Menge Zynismus zu lesen. „Was soll das werden? Braunschweig ist pleite“, schreibt eine Userin. Ein anderer kommentiert: „Da freuen sich die Alkoholiker schon drauf. Hoffe, ein Dixi-Klo wird nicht vergessen. Penny hat genug Bierdosen gekühlt vorrätig.“ Natürlich sind auch die Straßensperrungen ein Thema: „Nicht, dass man sich in Braunschweig noch an fließenden Verkehr gewöhnt“, schreibt ein Braunschweiger. Auch zur anvisierten Bauzeit gibt es Stimmen: „Aus 13 Monaten werden höchstwahrscheinlich 13 Jahre“, schreibt ein User. Ein anderer kommentiert sehr sarkastisch: „Dann graben die Archäologen doch so lange, dass kein jetzt lebender Einwohner das Ende der Bauarbeiten noch erlebt.“