Forscher aus Braunschweig sind in Italien im Einsatz. Sie sind auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zu Gast, um dort Daten zu erfassen, die uns Menschen in der Zukunft womöglich sehr helfen könnten.
Mit im Gepäck der Wissenschaftler aus Braunschweig: Eine ganz besondere Hubschrauber-Schleppsonde. „Helipod“ heißt die.
Braunschweiger Forscher wollen’s wissen
Das Team der Technischen Universität Braunschweig (TU) macht bei einer groß angelegten Messkampagne der Europäischen Weltraum-Organisation ESA mit. Deren Ziel: Mittels Luft-Messungen herauszufinden, wie es der Vegetation da unten so geht. Also, ob Pflanzen zum Beispiel Anzeichen von Trocken- oder Hitzestress zeigen. Die so gewonnenen Daten sollen vor allem Landwirten dabei helfen, schon möglichst früh auf Klima-Veränderungen zu reagieren, hieß es am Dienstag (24. Juni) von der TU Braunschweig.
+++ Skurriles Flugobjekt am Braunschweiger Himmel! +++
Es sind Feld-Messungen im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Hubschrauber startet und landet auf einem Stoppelfeld. Neue Sensoren sollen – vereinfach gesagt – herausfinden, wie gut oder schlecht es den Pflanzen am Boden geht. Zum Beispiel in puncto Photosynthese. Damit soll es dann künftig möglich sein, vom Satelliten aus zu beobachten, wie es um die Pflanzen steht – ob sie gesund sind oder Stress haben, etwa durch Trockenheit, Hitze oder Nährstoff-Mangel.

„Helipod“ spuckt Daten aus
Die Forscher setzen dabei auf verschiedene Systeme: direkte Messungen am Boden, die die realen Bedingungen in den Tomaten-, Mais- und Klee-Feldern erfassen; Drohnen, die in niedriger Höhe über einzelne Felder fliegen; ein Forschungsflugzeug in größerer Höhe – und dazwischen der „Helipod“ aus Braunschweig. Erste Messungen gab es schon im Mai, als die Pflanzen noch jünger und die Umweltbedingungen weniger heiß und trocken waren.
Mehr News:
Weil „Helipod“ so flexibel sei, sei er auch bestens für die Messungen in Italien geeignet, sagte Astrid Lampert vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig: „Wir fliegen mehrfach über die Felder, während dort die anderen Teams ebenfalls Messungen vornehmen. Zusätzlich zur Fluoreszenz messen wir weitere Größen der Atmosphäre – etwa Temperatur, Wind, Methan oder Ozon. Sie können helfen, die Vorgänge in der Atmosphäre besser zu verstehen.“
Neugierige Kühe mischen mit
Die Arbeitsbedingungen für „Helipod“ und sein Team sind nach TU-Angaben nicht ganz einfach, aber spannend: Er wurde in einem Container transportiert, der bei heißen 34 Grad im Schatten auch als Arbeitsplatz zur Vorbereitung der Flüge und zur Datensicherung dient – übrigens umgeben von einer neugierigen Herde Milchkühe, die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgte.