VW steht maximal unter Druck. Die Verkaufszahlen von Elektroautos stagnieren. Die erhoffte E-Offensive verläuft deutlich schleppender als geplant. Gleichzeitig bleiben klassische Verbrenner-Modelle im oberen Preissegment eine stabile Einnahmequelle.
Vor allem Luxusmarken wie Lamborghini und Bentley sichern dem Autobauer wichtige Gewinne. Nun wird im Konzern eine Entwicklung ins Auge gefasst, die aufhorchen lässt – und eine Kehrtwende andeuten könnte. Das berichtet jetzt der „Spiegel.“
VW: Milliarden für den Verbrenner
Laut einem Bericht des „Spiegel“ plant VW, wieder Milliarden in seine Luxusverbrenner zu investieren. Betroffen sind Fahrzeuge wie der Bentley Bentayga oder der neue Lamborghini Temerario, die oft weit über 300.000 Euro kosten. Der Grund: Die Modelle sollen technologisch aufgerüstet werden, um im Vergleich zu Elektrofahrzeugen konkurrenzfähig zu bleiben.
+++ VW: Tausende Mitarbeiter müssen gehen – jetzt hagelt es Kritik +++
Gerade im Luxussegment verkaufen sich E-Autos weltweit schlechter als erwartet. Für VW bleiben Verbrenner in dieser Klasse daher ein wirtschaftlicher Pfeiler. Eine neue technische Plattform könnte den Verbrennern nun zu einem modernen Update verhelfen.
+++ VW: Interne Mitteilung enthüllt – 14.000 Mitarbeiter dürfen bald gehen +++
Unter dem Projektnamen „Nova“ prüft VW derzeit die Entwicklung einer neuen Basis für große Limousinen, SUVs und Sportwagen mit Verbrennungsmotor sowie für Plug-in-Hybride. Statt vieler einzelner Steuergeräte soll eine zonale Architektur eingesetzt werden. Funktionen wie Fensterheber oder Fahrassistenz würden dann von wenigen Hochleistungsrechnern gesteuert. Vorteile wären eine schnellere Reaktionszeit bei der Bedienung, geringere Kosten und weniger Gewicht. „Systeme wie jenes zur Navigation können schneller auf Befehle reagieren. Kosten und Gewicht sinken“, heißt es beim „Spiegel“.
Software: Eigenentwicklung statt Erweiterung
Für seine Elektroautos arbeitet VW bereits an einer zonalen Architektur in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem US-Start-up Rivian. Doch dieses Joint Venture soll nicht zusätzlich belastet werden. Eine Ausweitung auf das Projekt „Nova“ ist nicht vorgesehen.
Stattdessen wird laut „Spiegel“ die US-Firma Applied Intuition als möglicher Partner gehandelt. Erste Projektteams wurden im April eingesetzt. Der Haken: Applied Intuition soll vier Milliarden Euro fordern und mit 1.200 Mitarbeitenden an dem Projekt arbeiten. Zu viel für Volkswagen, heißt es intern.
Mehr News:
Als Alternative prüft VW, ob die bisherige Architektur aus heutigen Audi- und Porsche-Modellen weiter genutzt werden kann. Doch laut Insidern müsste diese „technisch komplett überarbeitet werden“. Ob das ausreicht, um mit der Konkurrenz mitzuhalten, ist unklar.