Für viele ist es eine der härtesten Backbühnen Deutschlands: „Das große Backen – Die Profis“. Acht ausgewählte Konditorinnen und Konditoren treten hier gegeneinander an – dieses Mal nicht im Team, sondern jeder für sich. Mitten unter ihnen: Joana Macenauer aus Wolfenbüttel.
Die 26-jährige Konditor- und Bäckermeisterin wagt sich mit großen Ambitionen in das süße Kräftemessen.
Wolfenbüttel: 100% Pistazie – 100% Risiko
Bekannt ist Joana nicht nur durch ihre Familienbäckerei in Wolfenbüttel, sondern auch durch die Eisdiele „Kühle Kugeln“, die sie im Altewiekring in Braunschweig führt. Dort ist Pistazieneis der ungeschlagene Sommerstar – ein klarer Grund, warum Joana sich beim ersten Wettkampftag für ihr persönliches Markenzeichen „100% Pistazie“ entscheidet. Die Aufgabe lautet: Ein individuelles Signature-Törtchen in nur 3,5 Stunden – geschmacklich und handwerklich auf höchstem Niveau.
+++Wolfenbüttelerin steht bei „Das große Backen“ vor der Kamera – „Ist schon herausfordernd“+++
Joanas Törtchen bestehen ausschließlich aus Pistazienkomponenten: Pistazien-Biskuit, Pistazien-Crémeux, Pistazien-Mousse, ein Kern aus Pistazien-Praliné und umhüllt von Spiegel- sowie Knusperglasur – eine grüne Hommage an ihre Lieblingszutat. Doch der Mut zur Monokomposition war riskant: „Es ist ein hohes Risiko, dass ich nur die Komponente Pistazie in meinen Törtchen habe“, erklärte Joana, während andere Kandidatinnen und Kandidaten mit komplexen Aromenkombinationen arbeiteten. Auch das Anrichten wird zur Herausforderung: „Meine Hände sind so warm, dass die Schokolade in meiner Hand schmilzt“, klagt Joana beim Dekorieren – und kämpft bis zur letzten Sekunde, während Moderatorin Enie van de Meiklokjes schon den Countdown einläutet.
Das Urteil
Joanas Pistazien-Törtchen machen bei der Jury den Anfang. Sie hat die geforderten 20 Exemplare pünktlich fertiggestellt – doch das Gesamtbild war nicht makellos. Jurorin Bettina Schliephake-Burchardt fehlt der „Feinschliff“ an den Törtchen. Ihr wirkt das Gesamtbild zu „unruhig“.

Günther Koerffer stört sich an der Farbe: „Das ist zu gelb für Pistazie.“ Ganz anders fällt das geschmackliche Urteil aus: „Geschmacklich wirklich sehr, sehr gut ausgearbeitet. Pistazie pur – mir schmeckt es hervorragend“, lobt Star-Pâtissier Christian Hümbs. Auch die übrigen Jurymitglieder zeigen sich geschmacklich angetan. Letztlich reicht es für 19 Punkte – eine solide Leistung, aber nicht genug, um an Konkurrentin Rowena aus Koblenz vorbeizuziehen, die mit 27,5 Punkten die Challenge gewinnt.
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Weiter geht es mit einer Überraschung: Einer Speed-Challenge. In 20 Minuten sollen die Kandidaten eine Figur aus Marzipan modellieren – passend zur nächsten großen Aufgabe. Joana, die mit Modellieren eher fremdelt, formt einen Fliegenpilz. Danach warten acht intensive Stunden Backzeit für das Hauptprojekt: Eine komplett essbare Themenlandschaft mit dem Titel „Im Abenteuerland“. Joanas Werk: „Wichtel Walters Welt“ – ein Zusammenspiel aus Marzipanboden, Schoko-Buttercreme, Salzkaramell, Popcorn-Ganache und knusprigem Crunch. Trotz fantasievoller Idee und viel Einsatz: Die Jury zeigt sich nur bedingt überzeugt. Der rote Schürzenpreis für die beste Gesamtleistung geht an Benjamin aus Südtirol. Für Joana aus Wolfenbüttel kommt es bitter: Gemeinsam mit Konkurrentin Larissa muss sie vor die Jury treten. „Du hast uns begeistert mit deinen verschiedenen Dekortechniken, aber das gewisse Etwas hat gefehlt“, erklärt Christian Hümbs. Mit 33,5 Punkten bedeutete das für Joana das Aus. Die Enttäuschung ist spürbar. Unter Tränen sagt Joana: „Ich bin schon sehr traurig. Ich hätte schon gerne noch gezeigt, was ich kann.“ Trost spenden ihr nicht nur ihre Mitstreiter, sondern auch Moderatorin Enie.