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Harzer Unternehmen insolvent – 600 Mitarbeiter müssen zittern

Schwierige Zeiten für einige Mitarbeiter eines Harzer Unternehmens: Ihre Firma ist insolvent. Wie steht es jetzt um ihre Jobs?

© IMAGO / Reiner Zensen

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Im Harz spitzen sich die wirtschaftlichen Herausforderungen zu. Die Region, lange geprägt von Metallverarbeitung und Maschinenbau, steht erneut im Fokus. Jetzt trifft es einen großen Zulieferer der Automobilindustrie. Ein Unternehmen, das eng mit dem Volkswagen-Konzern zusammenarbeitet, steckt tief in der Krise.

Während in Wolfsburg die Produktion weiterläuft, wackeln im Harz Hunderte Arbeitsplätze. Die Automobilbranche verändert sich. Zulieferer geraten zunehmend unter Druck. Auch ein Werk im Harz ist betroffen. Die Sorgen wachsen.

Harz: Ein Industrie-Standort unter Druck

Die Bohai Trimet Automotive Holding GmbH aus Harzgerode hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Halle (Saale) hat das Verfahren nun offiziell eröffnet. Laut Mitteilung auf dem Justizportal des Bundes und der Länder betrifft die Insolvenz alle vier Gesellschaften des Unternehmens.

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Bohai Trimet stellt Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile für deutsche und italienische Autohersteller her. Der Standort Harzgerode im Landkreis Harz ist seit Jahren Teil der Produktionskette der europäischen Automobilindustrie. Schon im Oktober 2023 wurden erste Stellen abgebaut. (HIER mehr dazu)

Investorensuche läuft

Trotz der Insolvenz ist der Betrieb nicht zum Stillstand gekommen. Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann teilte mit: „Der vor dem Insolvenzantrag unterbrochene Betrieb sei zügig wieder aufgenommen worden.“ Die Produktion an den Standorten Harzgerode und Sömmerda (Thüringen) laufe „wieder vollumfänglich“. Laut Spiekermann arbeitet Bohai Trimet eng mit den Hauptauftraggebern zusammen. „Wir können den Betrieb in den kommenden Monaten fortführen“, so der Insolvenzverwalter weiter. Die Löhne der Beschäftigten würden wieder durch das Unternehmen selbst gezahlt. Bohai Trimet gehört zum chinesischen Konzern Bohai Automotive Systems. Die Zukunft des Werks im Harz hängt jetzt maßgeblich von neuen Investoren ab. Gespräche dazu haben begonnen. Spiekermann betont jedoch, dass dies sei ein längerer Prozess sei.


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Am Standort Harzgerode sind derzeit 580 Menschen beschäftigt. In Sömmerda arbeiten 98 weitere Personen. Doch die Auswirkungen reichen über die beiden Standorte hinaus. Laut Spiekermann hängen rund 500 weitere Arbeitsplätze indirekt an der Produktion. (mit dpa)