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Grünen-Politiker will Zusammenarbeit mit Linken: „Populistischer werden“

Die Grünen wollen bei der kommenden Bundestagswahl eine Merz-Mehrheit verhindern. Andresen forciert eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei.

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Bei der Bundestagswahl rettete sich Schwarz-Rot über die Ziellinie. Zusammen brachte man es lediglich auf 44,93 Prozent. Nur dank des Scheiterns der FDP sowie des BSW konnte Merz sein jetziges Kabinett aufstehen. Die Grünen wollen eine Merz-Mehrheit 2029 unbedingt verhindern und könnten dabei auf die Linkspartei setzen.

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Das zumindest fordert Rasmus Andresen im Gespräch mit dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Der 39-Jährige sitzt für die Grünen im EU-Parlament und ist von der Notwendigkeit eines Kurswechsels überzeugt, um die Union bei der kommenden Wahl ablösen zu können.

Linkspartei möchte Verhältnis zu Grünen „neu justieren“

Er plädiert für eine engere Zusammenarbeit mit der Linkspartei. Die Grünen müssten „das Staatstragende ein Stück weit ablegen und populistischer werden“. Aus seiner Sicht reiche es nicht aus, abstrakt für die Demokratie zu kämpfen. Es gehe jetzt darum, „die sozialen und wirtschaftlichen Sorgen ins Zentrum zu rücken“ heißt es im Gespräch mit dem „RND“.

Damit die Grünen eine Aussicht auf Erfolg hätten, sollte man schon jetzt auf die Linkspartei zugehen. „Ich würde mir eine engere Zusammenarbeit in der Opposition mit der Linkspartei wünschen“, so Andresen.

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Bei der Linkspartei scheint man unterdessen ebenfalls über eine Neubewertung der Beziehung zu den Grünen nachzudenken. „Wir müssen das Verhältnis zu den Grünen neu justieren und miteinander sprechen. Denn wir erleben politisch massive Rückschritte“, sagte Bundestagsabgeordnete Caren Lay dem RND.

Banaszak sieht Erfolg der Linken positiv

Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak sieht die Zugewinne der Linken bei der Bundestagswahl grundsätzlich positiv. „Der Erfolg der Linken ist eine Ermutigung, da er den Wunsch nach einem Gegenentwurf zum politischen Rechtsruck und autoritären Kulturkampf zeigt“, sagte er dem RND. Allerdings betonte er auch deutliche Unterschiede zwischen den Parteien. Wo gemeinsame Interessen bestehen, etwa bei der Mobilisierung der Zivilgesellschaft oder der Kontrolle der Regierung, ist eine Zusammenarbeit denkbar.


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