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Es wäre ein Bundesliga-Beben: Nimmt die DFL Sky und DAZN alle Rechte weg?

Die neue Rechte-Periode beginnt, doch hinter den Bundesliga-Kulissen brodelt es. Plant die DFL einen Hammer, der Sky und DAZN alle Rechte nimmt?

© IMAGO/motivio

Sky, DAZN, RTL und Co: wo du welche Fußballspiele siehst

In der Bundesliga startet nicht nur eine neue Saison, sondern auch eine neue Rechte-Periode. Eine turbulente Vergabe Ende 2024 klärte, wer was live zeigen darf. Dabei bleiben praktisch alle Live-Rechte bei Sky und DAZN.

Doch nun gibt es bei der DFL verdächtige Bewegungen. Der Verband scheint größere Pläne zu verfolgen und hat offenbar schon jetzt die Vorbereitungen eingeläutet. Ein langgehegter Verdacht könnte sich bestätigen. Endet die nächste Ausschreibung für Sky und DAZN mit dem größtmöglichen Bundesliga-Beben?

Plant die Bundesliga ein TV-Beben?

Alle vier Jahre ist eine WM, alle vier Jahre ist eine EM und alle vier Jahre verkauft die DFL die Rechte an der Bundesliga. Im Dezember 2024 war es erneut so weit. Nach einer wilden Ausschreibung mit Vorwürfen, Unterbrechungen und Gerichtsurteilen hatten Sky, DAZN & Co. Klarheit, welche Partien sie von 2025/26 bis einschließlich 2028/29 zeigen dürfen (hier alle Infos).

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Im Vierjahres-Turnus verkauft die DFL bisher die Lizenzen zur Übertragung der Bundesliga. Allein: Das muss sie nicht. Sie könnte auch alle Rechte für sich behalten und die Spiele selbst zeigen. Damit wäre sie nicht die erste Sportliga auf dieser Welt. Das wohl prominenteste Beispiel ist der „NFL Game Pass“ im American Football. Aber auch die spanische LaLiga hat einen eigenen Streamingdienst geschaffen, mit dem sie Spiele zeigt – wenn auch bislang nur im Ausland.

Sky und DAZN könnten in die Röhre schauen

Nun gibt es offenbar auch bei der DFL solche Bestrebungen. In den letzten Monaten häufen sich die Berichte, dass der Ligaverband einen eigenen Streamingdienst an den Start bringen will. Kürzlich kaufte sie sich obendrein mit Anteilen bei einem bestehenden Sport-Streamingdienst ein – zufällig „Dyn“, das Ex-DFL-Boss Christian Seifert gegründet hat. Ganz offensichtlich treibt man die Pläne mit Blick auf die nächste Rechtevergabe 2028 voran.

In erster Linie dürfte das ein Weg für eine bessere Auslandsvermarktung sein. Da hinkt die Bundesliga vielen anderen Top-Ligen hinterher, kassiert nur ein Zehntel von dem, was die Premier League einstreicht. Doch mit einer bestehenden Software wäre man auch gewappnet, die Spiele in Deutschland selbst zu zeigen. Schon jetzt produziert sie über ihre Tochterfirma „Sportcast“ alle Übertragungen selbst. Bislang aber eben für Kunden wie Sky.


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Die Erlöse aus der Bundesliga-Vergabe ist in den letzten Jahren stagniert. Bieten Sky und DAZN bei der nächsten Ausschreibung zu wenig, könnte die DFL ihr knallhart alle Rechte wegnehmen und die Bundesliga selbst zeigen. Es wäre ein Beben, das durchaus möglich scheint. Die große Krux: Sie müsste auch selbst die eine Milliarde pro Saison aus Abos, Werbung & Co. generieren, die sie aktuell für die Rechte bekommt.