Sein Stern leuchtet heller denn je. Mit seinem sensationellen Podium in Silverstone hat sich Nico Hülkenberg endgültig wieder ins Blickfeld der Formel 1 gefahren. Seine unfassbare Aufholjagd im Sauber – eine der besten Leistungen der jüngeren Geschichte.
Noch beeindruckender wird diese Fahrt in der Nachbetrachtung des Rennens. Hört man in den Sauber-Funkverkehr während des Rennens, wird klar: Nico Hülkenberg überstimmte so gut wie jede Strategie-Entscheidung seines Teams! Damit lag er in seinem 239. Rennen in der Formel 1 goldrichtig.
Formel 1: Sauber lag fast immer daneben
Besonders spannend ist es, nach einem Rennen in den Funkverkehr der einzelnen Teams und Fahrer zu hören. Gerade bei schwierigen und wechselhaften Bedingungen ist es interessant zu hören, welche unterschiedlichen Strategien die Teams verfolgen.
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Mit Blick auf Sauber muss man sagen: Hätte Hülkenberg in Silverstone auch nur einmal auf seine Strategieabteilung gehört, wäre das Podium futsch gewesen. An mehreren Stellen überstimmte er seinen Renningenieur oder widersetze sich dessen Anweisungen. Der Grundstein für seinen bis dato größten Erfolg in der Formel 1.
So sorgte Hülkenberg für seinen Erfolg
Los ging es bereits auf der Einführungsrunde. Sauber stellte seinen Fahrern frei, auf Slicks zu wechseln. Gabriel Bortoleto kam rein, Hülkenberg entschied sich auf Intermediates zu bleiben – die richtige Entscheidung. Die Strecke war für Slicks noch zu nass.
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Unter dem ersten virtuellen Safety-Car wollte das Team Hülkenberg reinholen, um ohne großen Zeitverlust auf Medium-Reifen zu wechseln. Doch der Deutsche blieb eigenmächtig auf der Strecke. „Man kann bei dieser Geschwindigkeit sicher nicht die Temperatur halten“, funkte er als Begründung. Auch das stellte sich als richtig heraus. Kurz darauf crashte Teamkollege Bortoleto – auf Mediums.
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In Runde 9 dann wollte das Team, dass Hülkenberg draußen bleibt. Doch der roch, dass es weiteren Regen geben würde und merkte an, dass seine aktuellen Reifen schon kaputt seien. „Ich kann nicht. Diese Reifen sind am Arsch“, funkte er und fuhr eigenmächtig in die Box. Der Stopp saß, kurz darauf regnete es erneut und Hülkenberg rutschte bis auf P5 vor.
Formel 1: Masterclass im Regen
Aufs Podium ging es dann, weil Hülkenberg auf nasser Strecke die Nerven behielt, sich nicht drehte und letztlich Lance Stroll sauber überholte. Ein Mega-Erfolg – den der Sauber-Pilot auch seinem eigenen Strategie-gespür zu verdanken hatte.