Der Auto-Gigant VW ist ein Weltkonzern – und gehört mit Produktionsstandorten rund um den Erdball zu den ganz Großen in der Branche. Jüngst hat der Konzern aus Wolfsburg Neuigkeiten zu einem chinesischen Standort verkündet. Es ging dabei um die Schließung eines Werks in der Stadt Nanjing.
Diese Nachricht löste bei einigen Menschen in Deutschland die Sorge aus, es könne auch hierzulande zu Schließungen kommen. News38 hat bei Branchen-Experte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer nachgehakt, ob die Sorge berechtigt ist.
VW: „Zwei verschiedene paar Schuhe“
Zwischen zahlreichen Wolkenkratzern inmitten der chinesischen Millionen-Metropole Nanjing, lag bis vor kurzem noch ein Werk des Konzerns VW und dem Automobilhersteller SAIC. Nun wurde die Produktion still gelegt und der Standort soll im Laufe des Jahres geschlossen werden (wir berichteten). Gleichzeitig entstand in der Facebook-Kommentarspalte bei News38 die Sorge, ähnliche Maßnahmen können auch in Deutschland eingeleitet werden – „Hoffentlich hier nicht auch?“, fragt da beispielsweise jemand..
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Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer hält diese Sorge für unberechtigt: „Deutschland und China sind zwei verschiedene paar Schuhe. Darüber muss man sich bewusst sein“. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass China in Sachen E-Mobilität die Hosen an hat. Denn in der Volksrepublik seien laut dem Experten mehr als 50 Prozent der Kraftfahrzeuge auf dem Markt sogenannte „NEVs“ – also New Energy Vehicles, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Neue Kraftfahrzeuge“. In Deutschland dagegen seien es nur circa 17 Prozent.
Standort nicht mehr lohnenswert
Demnach möchte sich auch VW in China zukünftig mehr auf den Ausbau von E-Fahrzeugen konzentrieren. Bedeutet konkret: Laut Dudenhöffer seien Deutschland und China zwei völlig unterschiedliche Märkte. Denn die VW-Werke in Deutschland haben laut dem Experten einen völlig anderen Fokus als die Werke in der Volksrepublik – „Die Werksschließung in China ist also kein Grund, nervös zu werden“, so Dudenhöffer.
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Es gehe in China nämlich lediglich darum, die Produktionsstruktur von VW im Land zu stärken. Und da sei der Standort in Nanjing einfach nicht mehr lohnenswert. Denn eine komplette Neuausrichtung des Werkes sei kostenaufwendiger, als bereits bestehende Werke weiter zu optimieren. Demnach habe das Werk in Wolfsburg laut Dudenhöffer nichts mit der Standortschließung im fernen Osten zutun.