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Einmal tief durchatmen: Neue Mooswände sollen Luft in Braunschweig verbessern

Einmal tief durchatmen: Neue Mooswände sollen Luft in Braunschweig verbessern

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In Braunschweig sorgen Mooswände für heftige Diskussionen beim Bund der Steuerzahler. Foto: Christopher Kulling
  • Zwei neue Mooswände in Braunschweig.
  • Sie sollen Ruß und Feinstaub binden.
  • Standorte: Rudolfplatz und Hans-Sommer-Straße.

Braunschweig. 

Wie passend: Am Gründonnerstag wurden in Braunschweig zwei grüne Mooswände aufgestellt. Die Wände sollen ab sofort Ruß und Feinstaub binden. Sie stehen am Rudolfplatz sowie auf dem Mittelstreifen der Hans-Sommer-Straße in Höhe des TU-Sportzentrums. Die TU begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Die Wände sind beidseitig mit jeweils etwa zwölf Quadratmeter Moos begrünt und werden über Sensoren gesteuert, die permanent die Feuchtigkeit in den Pflanztöpfen messen, erklärt die Stadt Braunschweig. Die Bewässerung erfolgt automatisch, in den Anlagen sind sich 1.000 Liter-Wassertanks verbaut.

Braunschweig will mit Moos Ruß „verstoffwechseln“

Ruß hat ein siebenfach höheres Klima-Schädigungspotential als Kohlenstoffdioxid. In Städten wie Braunschweig stellen vor allem Dieselruß an Straßen und Ruß aus alten Kaminen ein Problem dar. Jede Wand soll Ruß „verstoffwechseln“, der pro Jahr umgerechnet 240 Tonnen Kohlendioxid entspricht.

Die Stadt Braunschwieg hat bewusst Standorte mit hohem Verkehrsaufkommen gewählt. Am Rudolfplatz verkehren rund 79.000 Kraftfahrzeuge pro Tag, auf der Hans-Sommer-Straße etwa 25.000.

Nach einem Jahr soll die Mooswand vom Mittelstreifen der Hans-Sommer-Straße an die Hansestraße umgesetzt werden. Im Gewerbegebiet Hansestraße ist die Luftbelastung durch den herrschenden Schwerlastverkehr laut Stadt enorm, dort fahren etwa 15.800 Kraftfahrzeuge pro Tag.

Neben der Bindung von Ruß und Feinstaub rücken die beiden Mooswände das Thema Klimaschutz plakativ in den Fokus, an beiden Wänden sind zudem Infotafeln über die Funktion der Mooswand angebracht.

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Die Aufstellung der Mooswände ist Teil des Modellprojektes „Braunschweig – integrierter Klimaschutz mit urbanem Grün. Makroklimatische Regulierung durch Pflanzen“. 80 Prozent der Kosten hat der Bund bezahlt, der Rest kommt von der Stadt. (ck)