Braunschweig. Das Landgericht Braunschweig schickt einen Mann ins Gefängnis.
Der 57-Jährige wurde am Donnerstag wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Er kann aber noch Revision einlegen.
Braunschweig: Mann seift Kind im Bad Gliesmarode ein
Laut „Braunschweiger Zeitung“ hatte der Mann einem damals neunjährigen Jungen in der Dusche im Bad Gliesmarode gegen dessen Willen den gesamten Körper eingeseift – aus spontanen sexuellen Motiven, so die Richterin.
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Der schüchterne Junge hatte den Vorfall per Video geschildert und dessen Hintergrund laut der Richterin kindlich bewertet und nicht als sexuell eingestuft.
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Braunschweig: Pädophiler macht Therapie – sie hilft nicht
Der Mann war bereits in drei Fällen wegen sexueller Übergriffe auf Jungen verurteilt worden. Der offenbar Pädophile musste auch schon eine Therapie machen – geholfen hat sie nicht.
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Kindesmissbrauch in Deutschland:
- eine systematische Erfassung der Fälle ist nicht existent, die WHO schätzt für Deutschland eine Million Betroffene
- laut Polizeistatistik findet sexueller Missbrauch zu 92 Prozent im Alter von 6 und 14 Jahren statt, die übrigen Opfer sind Kinder bis 6 Jahre
- Von den Tatverdächtigen sind 8 Prozent Kinder und 21 Prozent Jugendliche
- 2019 sind in Deutschland 15.701 Kinder als Opfer polizeilich erfasst worden
- das Bundeskriminalamt schätzt, dass nur jeder 15. Missbrauch angezeigt, und davon wiederum nur jeder fünfte Fall verhandelt wird
- Mädchen sind etwa drei- bis viermal häufiger betroffen als Jungen
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Der 57-Jährige blieb bei seiner Version: Der Junge habe ihn gebeten, ihm beim Haarewaschen zu helfen. >> Mehr zu dem Fall im Bad Gliesmarode und den Aussagen der Beteiligten im Landgericht Braunschweig liest du in der „Braunschweiger Zeitung“. (red)
Dieser Artikel wurde aktualisiert.