In der Notaufnahme im Klinikum Braunschweig ist ganz schön was los. Zwar erreichen die Patientenzahlen noch nicht ganz die Werte wie vor Corona, doch sie sind auf dem besten Weg dahin.
Dabei beobachtet das Klinikum, das besonders ein Problem vermehrt bei den Patienten auftaucht – und das sei auch für die Notaufnahme des Braunschweiger Klinikums eine „außergewöhnliche Situation“.
Braunschweig: Klinikum spricht von „außergewöhnlicher Situation“
Denn der „rasante und gleichzeitige Anstieg mehrerer Infektionen seit Oktober 2022“ mache sich deutlich bemerkbar. Die Rede ist sowohl von Corona als auch von der Grippe und den RS-Viren. Außerdem würden bakterielle Infektionen wie MRSA ihr Übriges tun und dafür sorgen, dass Patienten die Notaufnahme aussuchen. Zwar seien die Fallzahlen nicht außergewöhnlich, sehr wohl aber, dass es viele aufwendige und schwere Verläufe gebe – sowohl bei älteren Menschen als auch in Bezug auf das RS-Virus bei Kindern.
„Eine weitere besondere und auch außergewöhnliche Situation ist, dass wir es in zehn Prozent der Fälle mit Mehrfachinfektionen zu tun haben“, sagt der ärztliche Direktor Doktor Thomas Bartkieicz auf Nachfrage von News38. Patienten kommen dann beispielsweise nicht nur mit einer Coronainfektion ins Krankenhaus, sondern haben auch noch Grippe oder das RS-Virus.
Braunschweiger Klinikum steht vor Herausforderungen
Das Problem: Es dürfen eigentlich immer nur Menschen mit den gleichen Infektionen zusammen isoliert werden. Mehrfachinfektionen stellen das Klinikum da natürlich vor zusätzliche Herausforderungen. Und es gibt noch eine Sache, die das Arbeiten in der Notaufnahme erschwert. Während man früher relativ genau habe abschätzen können, an welchen Tagen zu welchen Uhrzeiten mit Notfällen zu rechnen ist, sei das heute etwas anders.
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„In einem bestimmten Zeitraum kommen nun gleichzeitig überraschend viele Menschen mit schweren Infektionen“, erklärt Doktor Thomas Bartkieicz. So beispielsweise rund um Weihnachten in der Kindernotaufnahme. Allerdings habe das Klinikum auch für solche Fälle Ablaufpläne, so dass jeder versorgt werden kann.
Von einer Entspannung in puncto Patientenanzahl geht das Klinikum in der nächsten Zeit übrigens nicht aus, betont der leitende Oberarzt der Zentralen Notaufnahme, Christoph Duesberg. Für die Mitarbeiter ist das ein enormer Kraftakt.
Sie würden „nicht erst jetzt Außerordentliches [leisten], sondern vor der Pandemie schon und seit der Pandemie in den letzten drei Jahren oft bis an ihre Grenzen“, betont auch Doktor Thomas Bartkiewicz. Die Hoffnung des Klinikums: Dass sich zukünftig grundlegend etwas ändert, Stichwort Reformierung der Notfallversorgung. Damit das Personal nicht permanent an der Belastungsgrenze arbeiten muss.