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Braunschweig: Mutter und Kind werden fast erschlagen – 17-Jähriger verurteilt

Eine Metalltür fliegt von einem Balkon in Braunschweig. Sie erschlägt fast eine Mutter und deren Sohn. Jetzt landet der Fall vor Gericht.

Eine Metalltür fliegt von einem Balkon in Braunschweig. Sie erschlägt fast eine Mutter und deren Sohn. Jetzt landet der Fall vor Gericht.
© picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Dieser Fall hatte ganz Braunschweig schockiert – jetzt landete er vor Gericht.

Vor zwei Jahren hatten eine Mutter aus Braunschweig und deren Sohn einen unfassbaren Schutzengel mit auf ihren E-Scootern.

Braunschweig: Anklage wegen versuchtem Mord

Vor fast genau zwei Jahren ereignete sich der Vorfall, für den sich am Mittwoch, 1. März, ein 17-Jährige verantworten musste. Die Anklage: versuchter Mord! Verurteilt wurde der junge Mann wegen versuchtem Totschlag, wie ein Sprecher des Landgerichts Braunschweig auf Nachfrage von News38 bestätigt. Wie der Sprecher ebenfalls sagte, sei ein anderes Urteil mit einbezogen worden. Um welches Urteil es sich handelt, wurde nicht gesagt.

Der 17-Jährige wird zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Sollte er sich also noch einmal etwas zu Schulden kommen lassen, wandert er ins Gefängnis. Zusätzlich wurden, was ein typisches Zuchtmittel aus dem Jugendstrafrecht ist, zwei Freizeitarreste verhängt, so der Sprecher des Landgerichts. Die beiden mutmaßlichen Mittäter waren zum Tatzeitpunkt noch strafunmündig.

Braunschweig: Metalltür fliegt vom Balkon

Rückblick: Am Abend des 4. März 2021 wollen eine 43-Jährige und ihr 13-jähriger Sohn gerade mit E-Scootern losfahren. Sie stehen vor dem Hochhaus in der Emsstraße 16 in der Braunschweiger Weststadt. Dann der Schock: Direkt neben ihnen kracht eine Metalltür auf den Boden! Sie verfehlt die Mutter und deren Sohn nur knapp. (Wir berichteten.) Die beiden kommen mit sehr viel Glück unverletzt davon. Der Schreck aber dürfte bis heute tief sitzen.


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In der Prozessvorschau des Braunschweiger Landgerichts heißt es, dass das Trio damals in den 13. Stock des Hochhauses gefahren ist, um von dort oben Fotos zu machen. Aus der Sicht der jungen Leute war dann aber eine dort oben abgestellte Metalltür im Weg. Daher sollen die drei beschlossen haben, die Tür einfach vom Balkon zu werfen – „obwohl ihnen bewusst gewesen sei, dass sich unterhalb des Balkons der Eingangsbereich des Hauses befunden habe.“


Braunschweig: Urteil am Donnerstag erwartet

Tatsächlich krachte die mehrere Kilo schwere Tür auf den Vorplatz des Hauses in der Emsstraße einer Stelle – nur wenige Meter neben Mutter und Kind. Laut Anklage sollen sich die beiden nur ein paar Sekunden vor dem Aufschlag der Tür genau an der Stelle befunden haben. Am Mittwoch (1. März) startet der Prozess am Landgericht Braunschweig – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Schon einen Tag später könnte ein Urteil fallen.