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Braunschweig: Schwerer Vorwurf gegen Polizei – Bilder zeigen brutale Szenen

Am Rande einer Aktion der „Letzten Generation“ in Braunschweig soll es zu brutalen Szenen gekommen sein. Es gibt heftige Vorwürfe gegen die Polizei.

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© IMAGO / localpic

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Braunschweig, 3. März. Die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ wollten schon wieder in der Löwenstadt zuschlagen. Eine geplante Aktion am Bohlweg (Ecke Georg-Eckert-Straße) konnte die Polizei aber verhindern, noch bevor die Kleberei losgehen konnte (wir berichteten).

Gleich im Anschluss soll es am Rande des geplanten Protestes zu brutalen Szenen gekommen sein. Die Rede ist von Polizei-Gewalt gegen Journalisten. Ein Twitter-Beitrag darüber sorgte für ein Beben in Braunschweig. Jetzt steht Aussage gegen Aussage. Kann ein Verfahren Licht ins Dunkel bringen?

Braunschweig: Massiver Angriff durch die Polizei?

Am vergangenen Samstag (4. März) brachte ein Twitter-Nutzer den Fall an die Öffentlichkeit. In seiner Darstellung sind auch Bilder zu sehen, auf denen alle Beteiligten verpixelt sind. Er spricht von einem massiven körperlichen Angriff auf einen Pressefotografen durch die Polizei. Seiner Darstellung nach soll es sich so abgespielt haben:

  1. Der Fotograf soll zunächst auf dem Mittelstreifen gestanden und soll dann durch die Polizei aufgefordert worden sein, sich von dort zu entfernen.
  2. Anschließend soll der Fotograf mit der Polizei diskutiert haben. Dabei soll er die Polizeiarbeit nicht behindert haben.
  3. Von hinten soll der Mann dann daraufhin von einem Polizisten angegriffen und mit einem „Schmerzgriff bei den Augen“ zu Boden gerissen worden sein.
  4. Dann soll ein Polizeibeamte das Knie auf den Hals des Mannes gelegt und ihm die Luft abgedrängt haben. Das soll etwa eine halbe Minute gedauert haben.
  5. Schließlich soll er in Handschellen von der Polizei abtransportiert worden sein. Während des Vorgangs sollen die Polizisten Kameraaufnahmen behindert haben.

News38 konfrontierte die Polizei in Braunschweig mit den Anschuldigungen. Dort bestätigte uns ein Sprecher, dass es bei der Klima-Kleber-Aktion zu einem Zwischenfall mit einem 18-Jährigen gekommen sei. Der Sprecher stellt die Situation allerdings etwas anders dar.

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Das ist die Darstellung der Polizei Braunschweig

Demnach soll der Fotograf zunächst nicht der Aufforderung durch die Polizei nachgekommen sein, die Straße zu verlassen. Eine Polizistin soll ihn wiederholt dazu angehalten haben. „Dieser Aufforderung kam er nicht nach und gab an, dass er machen könne, was er wolle“, so der Polizeisprecher. Anschließend soll eine Polizeibeamtin ihn in Richtung des Gehweges gedrängt haben, worauf hin der 18-Jährige laut aufgeschrieben und sich gegenüber der Beamtin bedrohlich aufgebaut haben soll.

Dann liest sich die Polizei-Darstellung wie eine Eskalation: Ein weiterer Polizist soll als Unterstützung hinzugekommen sein und der Fotograf soll sofort nach ihm getreten haben. Dabei soll er das Schienbein des Polizisten erwischt haben. Dann will die Polizei den Fotografen mithilfe eines „Kopfkontrollgriffs“ zu Boden gebracht haben. Dort soll er weiter nach den Beamten getreten und geschlagen haben.

Das soll dann schließlich dazu geführt haben, dass ein Beamter dem 18-Jährigen das Knie auf den Kopf legte. „Hierbei wurde kein Druck auf den Hals, die Atemwege oder Blutgefäße ausgeübt“, so der Polizeisprecher.


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Das letzte Wort scheint in dieser Sache jedenfalls noch lange nicht gesprochen. News38 hat zwischenzeitlich Kontakt zu dem betroffenen Fotografen aufgenommen. Mit Verweis auf ein laufendes Verfahren wollte er sich allerdings nicht weiter äußern.