Veröffentlicht inBraunschweig

Braunschweig: Junger Mann kommt bei blutiger Clubnacht fast zu Tode – das ist die Strafe für den Angreifer

Bei einer blutigen Messerattacke in einem Club in Braunschweig kam ein junger Mann fast zu Tode. Jetzt ist das Urteil gegen den Angreifer gefallen.

braunschweig
© IMAGO / imagebroker

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Innerhalb von wenigen Augenblicken war es vorbei. Ein Streit zwischen mindestens sechs Leuten und zwei Kontrahenten eskalierte im Braunschweiger Club 42° Fieber komplett. Plötzlich sticht einer zu. Ein 20-jähriger junger Mann schwebt anschließend in Lebensgefahr.

Monate später steht das Urteil für den Angreifer fest. Was nach der blutigen Nacht in Braunschweig auf ihn zukommt, erfährst du hier.

Braunschweig: Blutige Attacke im Club

Was den Streit ausgelöst hatte, ist auch heute noch nicht bekannt. Es tut auch wenig zur Sache: Vor dem Landgericht in Braunschweig ging es zuletzt vor allem um die Frage: Hatte der Angreifer die Absicht, den 20-Jährigen zu töten?

+++ Braunschweig: Alles aus im Schloss! Dieser Laden kehrt den Arkaden den Rücken +++

Zugetragen hatte sich alles bereits Ende Januar 2023, wie die „Braunschweiger Zeitung“ am Dienstag (18. Juli) berichtet. Demnach könnten die Türsteher dem jungen Mann vielleicht sogar das Leben gerettet haben. Durch ihr schnelles Eingreifen konnte nämlich ein zweiter Stich verhindert werden. Das war am Ende jedenfalls die Interpretation des Staatsanwalts und der vorsitzenden Richterin eines Überwachungsvideos.

Braunschweig: „Ein Klassiker für Schwere der Schuld“

So blieb es bei einem Messerstich, der den 20-jährigen etwa auf Brusthöhe traf. Eineinhalb Zentimeter tief bohrte sich die Klinge in das Fleisch. Das Opfer bemerkte davon zunächst nichts. Noch in der Nacht wurde die Wunde im Klinikum genäht. Wie durch ein Wunder kam es zu keinen inneren Verletzungen.

Für das Gericht ist klar: Bei der Attacke liegt eindeutig eine Tötungsabsicht vor. „Ein Klassiker für Schwere der Schuld“, zitiert die „Braunschweiger Zeitung“ die vorsitzende Richterin. Unklar blieb zunächst aber, inwiefern der Hintergrund des Angreifers – ein 19-jähriger Junge – sich vielleicht strafmildernd äußern könnte. Er hatte eine schwere Kindheit und Jugend. Seine Mutter war alleinerziehend und alkoholsüchtig. Schon als kleines Kind, kam der 19-Jährige bei verschiedenen Pflegefamilien unter. Später kamen dann immer öfter auch Drogen und Alkohol ins Spiel. Auch seine Medikamente gegen Hyperaktivität könnten eine Rolle gespielt haben. Der 19-Jährige war darüber hinaus bereits wegen eines Diebstahls mit Waffen vorbestraft.

Nichtsdestoweniger kommen auf ihn ihn jetzt drei Jahre und sechs Monate Haft nach Jugendstrafrecht zu. Für eine verminderte Schuldfähigkeit hätten sich keine Anhaltspunkte ergeben, so das Gericht. Eine Bewährung wird es keine geben. Allerdings wird dem 19-jährigen ein halbes Jahr Bewährung aus seiner ersten Verurteilung angerechnet. Er kommt jetzt drei Jahre hinter Gittern. In der JVA bekommt er aber die Chance, eine Berufsausbildung zu machen.


Mehr Themen:


Auch wenn das Urteil jetzt gefallen ist, stellt die Tatwaffe die Ermittler noch immer vor ein Rätsel. Warum das so ist, kannst du bei der „Braunschweiger Zeitung“ nachlesen.