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Braunschweig: Geschwisterliebe eiskalt ausgenutzt – der Schock kommt viel zu spät

Mitten in der Nacht klingelte bei einer Braunschweigerin das Telefon. Sie konnte nicht ahnen, was für eine Tortur auf sie warten würde.

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Sind wir doch einmal ehrlich: Kaum einer von uns würde wohl unsere Familie im Stich lassen. Erst recht nicht, wenn sie augenscheinlich in Not geraten sind. Einer Braunschweigerin ging es nicht anders. Ihre Liebe zu ihrer Schwester wurde aber eiskalt ausgenutzt.

Erst viel später merkte sie, dass sie Betrügern zum Opfer gefallen ist. Deren Masche war dabei besonders dreist. Wie sie die Braunschweigerin um viel Geld brachten, erfährst du hier.

Braunschweig: Mitten in der Nacht klingelt das Telefon

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Polizei bereits am Donnerstagabend (17. August). Beim Opfer, einer 63-jährigen Braunschweigerin, klingelte um etwa 22 Uhr das Telefon. Am Hörer: Eine weinerliche Stimme, die nur sehr schwer zu verstehen war. Klar, dass da die Sorge sofort groß ist, dass etwas passiert sein könnte. Kurze Zeit später übernahm dann eine andere Stimme am Telefon, die sich selbst als „Justizbeamtin“ vorstellte.

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Sie versuchte der Braunschweigerin zu erklären, dass ihre Schwester einen Unfall verursacht habe, bei dem ein Mann getötet worden sein soll. Jetzt würde sich ihre Schwester in U-Haft befinden. Nur eine Kaution könnte sie jetzt noch vor dem Knast bewahren.

Braunschweig: Betrüger erbeuten viel Geld

Das war natürlich alles erstunken und erlogen. Vor lauter Schock gab die 63-Jährige allerdings an, die Kaution zahlen zu wollen. Die vermeintliche Justizbeamtin schickte daraufhin eine Frau bei der Wohnung der Braunschweigerin vorbei. An diese sollte die 63-Jährige einen Teil der Kaution abgeben. Spät abends erschien die Frau dann und verschwand dann mit viel Bargeld.

Am nächsten Tag klingelte dann schon wieder das Telefon bei der Braunschweigerin. Diesmal war ein Mann am Hörer, der sich als „Staatsanwalt“ ausgab. Er vereinbarte dann mit ihr, den Rest der vermeintlichen Kaution vor dem Amtsgericht abzugeben – an einen Mitarbeiter, der sich vor Ort zu erkennen geben würde. Die 63-Jährige fuhr daraufhin zur Bank und hob mehr Geld ab und begab sich zum Amtsgericht. Vor dem Amtsgericht gab sie das ganze Bargeld dann einem unbekannten Mann.


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Erst einen Tag später, am Sonnabend, flog der ganze Betrug auf, als ihre Schwester der Braunschweigerin erzählte, überhaupt keinen Unfall gehabt zu haben. Daraufhin wendete sich die 63-Jährige an die Polizei. Jetzt ermitteln die Beamten wegen Betruges.