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Weihnachtsmarkt Braunschweig: Stadt schmettert Gema-Angebot ab – „Es ist kompliziert“

Ende November startet der Weihnachtsmarkt Braunschweig – allerdings deutlich ruhiger. Die Stadt hat dabei ein Gema-Angebot abgelehnt.

Weihnachtsmarkt Braunschweig
© picture alliance / dpa | Ole Spata

Lennart Müller singt über den Braunschweiger Weihnachtsmarkt

Wegen zu hoher Gema-Gebühren hatte die Stadt Braunschweig schon vor ein paar Wochen gesagt, dass es auf dem Weihnachtsmarkt deutlich ruhiger wird. Dabei bleibt es wohl auch.

Der letzte Stand: Fast 20.000 Euro sollte die Stadt Braunschweig für Musik- und Chor-Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt an Gebühren zahlen. Doch offenbar gab es ein Kompromiss-Angebot der Gema – das die Stadt allerdings abgelehnt hat.

Weihnachtsmarkt Braunschweig: Gema-Angebot

Für 8.000 Quadratmeter Weihnachtsmarkt-Fläche wollte die Gema rund 20.000 Euro Gebühren von der Stadt Braunschweig, wie Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa am Mittwoch (8. November) erklärte. Das angesetzte Budget von 7.500 Euro sei damit um Längen gesprengt worden. Nicht machbar für die Löwenstadt.

Der Grund für die explodierenden Preise? Berechnet hat die Gema dabei die Lizenz-Gebühren mit einem Schlüssel, der nur die tatsächliche Auftritts- und Publikumsfläche umfasste. Für dieses Jahr nutzte die Verwertungsgesellschaft dafür allerdings die gesamte Weihnachtsmarkt-Fläche.

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Für Leppa nicht zu verstehen. Denn der Weihnachtsmarkt findet ab dem 29. November auf verschiedenen Plätzen statt. Unverstärkte Chor-Gesänge auf dem Domplatz würden auf dem Platz der Deutschen Einheit zum Beispiel gar nicht ankommen.

Offenbar ließ die Gema tatsächlich nach bundesweiter Kritik Kulanz walten und bot Braunschweig ein Kompromiss-Angebot an. Eine Summe zwischen 5.000 und 7.500 Euro stand dabei im Raum. Doch zu spät, wie Leppa erklärte.

Weihnachtsmarkt Braunschweig: „Bleiben bei dem Plan“

„Wir hatten schon allen Musik-Gruppen abgesagt“, so Leppa weiter. „Wir bleiben jetzt bei dem Musik-Plan.“ Damit sollte es nicht zu einem ewigen Hin und Her kommen. Das heißt: Zwölf Chor- und Musikauftritte fallen in diesem Jahr tatsächlich aus.

Ganz still soll es auf dem Weihnachtsmarkt dabei trotzdem nicht werden. „Die Eröffnung und der Abschluss werden vom Blechbläser-Ensemble am Braunschweiger Dom umrahmt“, heißt es. Außerdem dürfen sich Kinder weiterhin über Musik auf den Karussells freuen. Hier haben die Betreiber eigene Gema-Verträge und zahlen gesonderte Gebühren.

Weihnachtsmarkt Braunschweig: „Es ist wirklich kompliziert“

Was sich viele außerdem fragen: Wieso sind für Traditions-Lieder, wie „Stille Nacht“ oder „Ihr Kinderlein, kommet“ überhaupt Gema-Gebühren fällig? Von den alten Liedern gibt es zig verschiedene Versionen und Arrangements für Chöre.


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Wer für das Arrangement verantwortlich ist, bei dem liegt dann das geistige Eigentum. Ob dann tatsächlich die freie Version auf dem Markt gespielt oder doch die arrangierte, das müsse dann das Stadtmarketing beweisen. „Es ist wirklich kompliziert“, erklärte Leppa.

Den betroffenen Musik-Gruppen zahlt die Stadt Braunschweig für den Vorbereitungsaufwand eine Erstattung. Außerdem bekommen sie Weihnachtsmarkt-Gutscheine.