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Braunschweig: Wegen Personalmangel – Traditions-Gärtnerei geht schweren Schritt! „Sehr traurig“

Die Braunschweiger Traditions-Gärtnerei Kurda geht jetzt einen schweren Schritt. Personalmangel lässt dem Betrieb keine andere Wahl.

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Braunschweig:

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Eine Braunschweiger Traditions-Gärtnerei sieht keinen Ausweg mehr – Personalmangel macht auch vor dem Familien-Betrieb nicht Halt.

Die Gärtnerei Kurda in Braunschweig-Stöckheim geht deshalb einen schweren Schritt. Bis Ende des Jahres muss sie eine Abteilung für immer schließen.

Braunschweiger Gärtnerei findet einfach kein Personal

Bis zum 24. Dezember kannst du in der Gärtnerei Kurda noch Schnittblumen kaufen. Danach ist dann endgültig Schluss. Chefin Elke Kurda erzählt im News38-Gespräch, dass sie die Abteilung dann schließen muss.

Der Grund: Personalmangel. „Es gehen bei uns zwei Floristen ganz, eine junge Floristin siedelt aus, eine ältere hört ganz auf, weil sie in Rente geht. Eine andere ältere reduziert ihre Stunden“, so Elke Kurda. „Das wissen wir nicht erst seit drei Wochen, die Mitarbeiter haben das lange vorher angekündigt“, erklärt sie weiter.

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Für den Betrieb suche sie deshalb schon sehr lange nach Nachfolge-Personal. „Aber es meldet sich eigentlich aktuell überhaupt niemand. Es gibt anscheinend keine Floristen mehr im Umkreis von Braunschweig, die arbeiten wollen“, lacht Elke Kurda trotz der schwierigen Entscheidung.

„Es werden uns etliche Kunden wegbleiben“

Bricht eine ganze Abteilung weg, fehlt es auch an Kunden. Ganz einfach ist der Blick in die Zukunft für Elke Kurda deshalb nicht: „Ich denke, es werden uns etliche Kunden wegbleiben.“ Zwar bleiben die Gärtnerei und der Pflanzen-Verkauf bestehen, doch für Tisch-Deko und Hochzeit können mit Pflanzen keine Sträuße gebunden werden. „Diese Leute werden dann halt woanders hingehen. Und deshalb wird es auch zu einem Umsatzeinbruch kommen“, so die Kurda-Chefin weiter.

„Ich habe sehr gemischt Gefühle, wenn ich daran denke“, antwortet sie auf die Frage, wie es ihr mit dem Gedanken gehe. „Dadurch, dass ich auch weniger Personal habe, hoffe ich, dass wir so weiter zurecht kommen und es funktioniert. Wenn wir weniger zu tun haben und das bestehende Personal voll ausgelastet ist, dann ist es eigentlich auch okay. Ob es aber so kommen wird, das weiß ich eben nicht.“

Kunden können Abteilungs-Aus nicht fassen

Viele Kunden würden aber jetzt schon ankündigen, trotzdem weiterhin zu kommen. Auf Facebook lassen sie unter einem entsprechenden Post ihren Gefühlen freien Lauf. Der Tenor ist eindeutig: Viele sind angesichts der Schließung schockiert.

Ein Nutzer schreibt: „Ja, finde ich auch sehr schade. Dass ihr keine gelernten Floristen findet, ist sehr traurig.“ Eine andere schreibt: „Wie schade, ich habe gern Blumensträuße bei Ihnen gekauft.“

Braunschweiger Gärtnerei setzt anderen Fokus

Elke Kurda ist selbst gelernte Floristin. Zusammen mit einer weiteren Vollzeit-Mitarbeiterin und zwei stundenbasierten Kräften arbeitet sie deshalb in Zukunft weiterhin an Trauer-Kränzen. Die können Kunden dann vorbestellen. Daneben soll der Fokus auf Zimmer- und Gartenpflanzen, Gartenzubehör, gepflanzten Schalen, Topfgärten und Geschenkartikel liegen.


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Seit über 60 Jahren gibt es die Gärtnerei auf der Leipziger Straße in
Braunschweig-Stöckheim. Von ihren Eltern haben Elke Kurda und ihr Bruder den Betrieb übernommen. Sie als Floristin und ihr Bruder als Gärtner. Die Schwägerin arbeitet teilweise im Büro. Mit dem Abteilungs-Aus endet somit für den Familien-Betrieb eine kleine Ära. Doch Elke Kurda bleibt trotzdem optimistisch. „Wir hoffen natürlich weiter.“