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Braunschweig: Drastische Änderung bringt BSVG-Kunden auf die Palme! „Deutliche Verschlechterung“

In Braunschweig steht eine große Änderung bei einer beliebten Bus-Verbindung an. Viele Anwohner sind deswegen sauer. Was sagt die BSVG?

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© IMAGO / Manngold

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Eine geplante Änderung bei der BSVG hat offenbar bei einigen Braunschweigern einen Nerv getroffen. Derzeit versucht eine Petition gegen die Pläne des Nahverkehrsunternehmens in der Löwenstadt Politik zu machen.

News38 hat die BSVG mit den Kritikpunkten der Braunschweiger konfrontiert. Was das Unternehmen zu sagen hatte, liest du hier.

Braunschweig: Ringbus wird abgeschnitten

Es ist eine ziemlich lange Mitteilung, mit der die „Braunschweiger Verkehrsgesellschaft“ (BSVG) seine Kunden auf die bevorstehende Anpassung ihrer Fahrpläne einstellt. Ab dem 18. März wird sich einiges im Angebot des Braunschweiger Nahverkehrs ändern – unter anderem beim Ringbus, also den Linien 429 und 419.

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Vielleicht war es auch ein kleines Bisschen ein Marketing-Problem. Die BSVG sprach zunächst von einer „Auflösung des Ringbusses“. Später wurde die „Auflösung“ auf der Homepage des Verkehrsbetriebes auf eine „Veränderung“ korrigiert. Faktisch ist es aber so, dass die Ringverbindung an ihrer südlichen Seite mit der Maßnahme abgeschnitten wird. Zukünftig soll nur noch der Bus 419 zwischen Hauptbahnhof und Cyriaksring hin und her pendeln. Der südliche Abschnitt über die Theodor-Heuss-Straße in Richtung Hauptbahnhof soll dann von der Linie 426 übernommen werden, die in diese Richtung erweitert wird. Die Linie 429 fällt mit der Änderung komplett weg.

Schlechtere Versorgungsqualität im Nahverkehr?

Im Ergebnis wird die Bus-Taktung auf der südlichen Strecke ziemlich reduziert. Die Linie 426 fährt zunächst fast den ganzen Tag nur alle halbe Stunde. Viele Anwohner im südwestlichen Ringgebiet befürchten deswegen eine deutliche Verschlechterung der Versorgungsqualität. „Die Fahrplanänderungen treffen sowohl die zahlreichen Anlauf- und Beratungsstellen, Versorgungsmöglichkeiten und soziokukturellen Einrichtungen im Stadtteil sowie all die Menschen, die armutsgefährdet sind, Schichtdienst arbeiten oder für die der öffentliche Raum vor allem zu späten Stunden ohnehin nicht sicher ist“, heißt es in einer öffentlichen Petition auf „change.org“.

Außerdem würde durch die Maßnahme die „direkte Anbindung an den Hauptbahnhof“ deutlich erschwert. Man ist sich sicher: „Im südwestlichen Ringgebiet (südlich des Cyriaksrings) bahnt sich nun eine deutliche Verschlechterung der Mobilität an […].“

Was sagt die BSVG zu den Vorwürfen?

Mit den Vorwürfen konfrontiert erklärt ein BSVG-Sprecher: „Die Veränderung des Ringverkehrs ist eine Weiterentwicklung des Angebots, um die zur Verfügung stehende Verkehrsleistung noch besser auf die Fahrgastströme in Braunschweig auszurichten.“ Das Unternehmen gibt zu, dass sich hinter der Maßnahme eine gewisse Neugewichtung der Ringversorgung verbirgt. „Das ÖPNV-Angebot verlagert sich in diesem Bereich also künftig auf andere Linien, es ist aber weiterhin eine gute Anbindung – insbesondere auch abends – sichergestellt“, erklärt der Sprecher weiter.

Die Antwort lässt aber auch Erahnen, dass die Beschneidung des Ringbusses noch einen ganz anderen Grund hat. Nämlich Personalmangel. Dass es der BSVG derzeit an Fahrern mangelt, hatte das Unternehmen bereits auf seiner Homepage kommuniziert. Auch deswegen kommt es auf der Linie 426 zunächst erst einmal zu einem 30-Minuten-Takt.


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Perspektivisch soll das Angebot auf den Linien 426 und 436 montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr auf einen 15-Minuten-Takt aufgebessert werden, sagt die BSVG. Wann das allerdings umgesetzt werden kann, steht derzeit noch in den Sternen. Laut dem Sprecher hänge das auch „von einer nachhaltigen Verbesserung der Personalsituation ab“.