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„Hallo Niedersachsen“: Wird Braunschweig zum Kiffer-Hotspot? Trend ist eindeutig

Wie sieht es nach der Cannabis-Legalisierung in Braunschweig aus? Gras-Wolken überall oder verzichten die Einwohner gänzlich auf die „Tüte“?

hallo niedersachsen
© imago images/ Westend61

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Heiß diskutiert und kritisiert: Seit dem 1. April darf in Deutschland gekifft werden – natürlich nicht jeder und längst nicht überall. Doch muss man sich jetzt bei uns in Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Co. regelmäßig durch Gras-Wolken kämpfen?

„Hallo Niedersachsen“ hat sich in ihrer Folge vom 6. April durch Braunschweig geschlichen und ein Auge oder wohl eher eine Nase auf den Prinzenpark und die Altstadt geworfen. Wie viele Braunschweiger greifen wirklich zum Joint in der Öffentlichkeit? Und wie sieht es überhaupt in den Biergärten aus?

„Hallo Niedersachsen“: Gras-Wolken in Braunschweig?

Das Wetter am Samstag (6. April) zog Dutzende Menschen nach draußen. Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad versprühten nicht nur einen Hauch Frühling – sondern direkt Sommer. Kein Wunder also, dass die Braunschweiger den Tag im Prinzenpark, der Altstadt und den Biergärten genossen haben. Doch haben die Menschen nur das Wetter genossen oder auch die neue Cannabis-Legalisierung? „Hallo Niedersachsen“ liefert in ihrem Bericht eindeutige Beobachtungen.

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Denn im Prinzenpark musste das NDR-Team ganz schön lange suchen, bis sie jemanden entdeckten, der sich einen Joint in der Öffentlichkeit drehte. „Ist halt entspannt, ne? Ist genauso wie ein Bierchen hier zu trinken im Park“, erzählt Nico in dem Beitrag von „Hallo Niedersachsen“. „Mir ist das egal, was die anderen so denken, aber mittlerweile merkt man, dass einen die Leute nicht mehr komisch angucken“, beschreibt er seine Eindrücke in der vergangenen Tage.

Ehepaar Klaus und Kirsten Glaunert genießen das Wetter lieber bei einem kühlen Drink im Biergarten. „Lieber ein Wein als ein Tütchen“, schmunzelt Kirsten Glaunert. In dem Biergarten, indem sich die beiden befinden, dürfte man sich ohnehin keinen Joint anmachen. Denn dieser liegt direkt neben einem Sportplatz.


Alle Eckdaten zum Cannabis-Gesetz

  • Erwachsene ab 18 Jahren dürfen öffentlich Cannabis konsumieren
  • 25 Gramm dürfen im öffentlichen Raum straffrei mitgeführt werden
  • Weitergabe und Verkauf von Cannabis sind verboten
  • In unmittelbarer Gegenwart von Kinder und Jugendlichen ist das kiffen verboten
  • Ebenfalls verboten ist es in einem Radius von 100 Metern zum Haupteingang von Schulen, Kitas, Spielplätzen und Sportstätten Cannabis zu konsumieren
  • In Fußgängerzonen darf zwischen 7 und 20 Uhr nicht gekifft werden

„Für mich ist das keine Droge für den Alltag“

Michael Beier sitzt ebenfalls in dem Braunschweiger Biergarten. Er findet die Reglung und Einschränkungen der Bundesregierung nicht konsequent: „Ich find das auch quatsch, weil ich sag mal 100 Meter weiter darf ich… hier dar fich nicht… Also wenn man es schon frei gibt, dann ist das auch in meinen Augen legitim, wenn man es überall frei gibt“, erklärt er sich im Beitrag von „Hallo Niedersachsen“.

Und auch in Braunschweigs Innenstadt ist am Samstag weder ein Gras-Wölkchen zu vernehmen, noch jemand mit „Tüte“ zu sehen – was natürlich daran liegen könnte, dass in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr sowieso nicht gekifft werden darf. Doch für Marco Scapino wäre da sowieso keine Option. „Für mich ist das keine Droge für den Alltag. Ich lauf jetzt nicht konsumiert herum. Das macht man eigentlich eher im Gemütlichen und Privaten“, erzählt er gegenüber „Hallo Niedersachsen“.


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Das Kiffen ist zwar überall erlaubt, wo es nicht ausdrücklich verboten ist (ausgenommen die oberen Punkte treffen nicht zu). Trotzdem haben Kneipen natürlich das Recht, den Konsum in ihren Biergärten zu verbieten. Auch Kneipen-Inhaberin Gudrun Buhmann habe die Nachfragen, ob bei ihr gekifft werden darf, klar verneint.

Augenscheinlich wirkt Braunschweig so, als ob es nach der Cannabis-Legalisierung nicht zu Amsterdam 2.0 werden wird.