Ein entspannter Spaziergang am Südsee in Braunschweig, die untergehende Sonne genießen, den Frühling riechen – wie viele andere war auch eine Braunschweigerin am Freitag (11. April) unterwegs, um ein bisschen abzuschalten.
Stattdessen machte sie eine echte Grusel-Entdeckung: Zwischen blühenden Sträuchern und Vogelgezwitscher krabbelt plötzlich ein kleines, auffälliges Wesen über den Weg – gelb, rot, mit schwarzem Kopf! Auf der Suche nach Antworten teilt sie ihre Entdeckung in den sozialen Medien.
Braunschweig: Grusel-Fund wirft Fragen auf!
„Heute erzählt bekommen, dass diese wohl giftig sei und auch beißen könne. Zudem zerstöre sie Baumbestände“, schreibt die Spaziergängerin in einem Facebook-Post, indem sie das Bild des Wesens teilt. Aber stimmt das? News38 hat nachgehakt. Bei dem Krabbeltier handelt es sich offenbar um eine Weidenbohrer-Raupe, eine heimische Schmetterlingsart. Auffällig: Die Größe! Mit bis zu zehn Zentimetern Länge wirkt das Tier wie das Herkules-Modell unter den Raupen. Kein Wunder, dass man da erstmal zurückzuckt.
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Das unterstreicht auch der NABU. „Aufgrund ihrer auffälligen rötlich-braunen Färbung und einer Länge von bis zu zehn Zentimetern kann sie zwar abschreckend wirken“, schreibt eine NABU-Sprecherin auf Anfrage von News38. Grundsätzlich sei sie allerdings weder giftig noch gefährlich für den Menschen. In Einzelfällen könne sie ein streng riechendes Sekret absondern oder leicht sogar zubeißen – aber wirklich gefährlich? Nein! Zumindest nicht für den Menschen. Für Bäume kann sie jedoch durchaus zum Problem werden.

Sie zu vernichten ist keine gute Idee
Die Raupe frisst sich laut der Sprecherin nämlich sehr gerne „durch das holzige Innere“ von Bäumen. In großer Zahl können sie durchaus Schaden anrichten – und im schlimmsten Fall stirbt der Baum ab. Zwei bis vier Jahre lebt die Raupe im Inneren, bevor sie schließlich zum Schmetterling wird.
Trotz ihres gewöhnungsbedürftigen Looks: Die Weidenbohrer-Raupe gehört zur heimischen Natur und ist Teil des Ökosystems. Sie dient als Futter für Vögel und andere Insektenfresser. Einfach vernichten? Keine gute Idee!
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„Eine Bekämpfung ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, zum Beispiel wenn ein wertvoller Obstbaum stark befallen ist und bereits sichtbare Schäden im Holz zeigt“, so die NABU-Sprecherin. Eine großflächige Bekämpfung mit Insektiziden sei weder zulässig noch zielführend – denn darunter leiden eher die Nützlinge. Ihr Appell: „Toleranz zeigen, beobachten und nur handeln, wenn es wirklich nötig ist.“ Denn auch eine gruselige Riesen-Raupe hat ihren Platz in unserem Ökosystem in Braunschweig.