Veröffentlicht inBraunschweig

Braunschweig: Dramatischer Einsatz! Mann steckt im Schacht fest – wenig später ist er tot

Ein Mann steckt in Braunschweig in einem engen und tiefen Kanalschacht fest. Die Einsatzkräfte tun alles, um den Gifhorner zu retten. Aber jede Hilfe kommt zu spät.

© Jörg Koglin

5 Schritte, um im Notfall Leben zu retten: Leitfaden für Ersthelfer

Wie verhalte ich mich bei einem Notfall richtig?Fünf wichtige Tipps, was du unbedingt tun solltest.

Tragische Szenen in Braunschweig!

Ein dramatischer Rettungseinsatz in Braunschweig endete leider tödlich.

Braunschweig: Dramatischer Einsatz

Die Feuerwehr Braunschweig sagt, das sie am Samstagabend (3. Mai) gegen 21.50 Uhr zusammen mit der Polizei und dem Rettungsdienst zur Bushaltestelle Kälberwiese im Westlichen Ringgebiet gerufen wurde. Ein Busfahrer hatte Alarm geschlagen! Hier befinde sich ein Mann in einer absoluten Notlage, sagte er. Tatsächlich: Als die Einsatzkräfte ankamen, fanden sie einen Mann vor, der kopfüber in einem Entwässerungsschacht feststeckte. Dabei handelte es sich um einen sehr engen und etwa zwei Meter tiefen Gullyschacht. Er war zum Teil mit Wasser gefüllt. Der Mann steckte so tief in dem Schacht, dass sogar seine Füße noch unterhalb der Fahrbahnoberfläche waren. Der 29-Jährige zeigte keine Lebenszeichen mehr.

+++ Braunschweiger Frühlingsmesse läuft! Eine Attraktion hast du noch nie gesehen +++

Die Polizei war zuerst da. Mit zwei Streifenwagen. Die vier Beamten zogen den Mann so schnell es ging aus dem Schacht. Daraufhin übernahmen Feuerwehr und Rettungsdienst die Versorgung. Der bewusstlose 29-Jährige hatte einen Herzkreislaufstillstand erlitten. Die Retter versuchten auch noch auf dem Weg ins Krankenhaus, den Mann zurück ins Leben zu holen. Leider mussten die Ärzte den Kampf in der Nacht aufgeben. Sie konnten dem Gifhorner nicht mehr helfen. Er war tot.

In diesem engen Schacht steckte der 29-Jährige aus Gifhorn fest. Foto: Jörg Koglin

Ring nach Abpumpen entdeckt

Die Feuerwehr Braunschweig äußerte sich am Morgen zu dem traurigen und dramatischen Fall. Trotz des schlimmen Verlaufs gebühre den vier Polizisten höchster Respekt, sagte Einsatzleiter Mathias John: „Die Rettungsmaßnahme war außergewöhnlich anspruchsvoll, wurde sehr besonnen und vorbildlich durch die Einsatzkräfte der Polizei durchgeführt.“

Noch am Abend wurde auch die Stadtentwässerung aktiv, um mögliche Gefahren am Schacht auszuschließen. Unter anderem hat der Kanalmeister mit seinem Team den Gully abgesaugt, um eventuelle Gegenstände zu finden, nach denen der Verunfallte vielleicht gesucht hat. Und es wurde tatsächlich etwas gefunden. Wie die Polizei informierte, wurde nach dem Abpumpen ein Ring und Kopfhörer entdeckt – wenig später konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass der Ring dem Gifhorner gehörte. Auch an der Haltestelle selbst wurden persönliche Sachen und auch Klamotten des Verstorbenen gefunden, die er mutmaßlich selbst ausgezogen beziehungsweise abgelegt hat.


Mehr News:


Die Polizei sprach zunächst von einem Unglücksfall durch „fahrlässiges Selbstverschulden“. Jetzt müsse man klären, warum der 29-Jährige in den Schacht geklettert oder gefallen ist. Nach dem Ring-Fund liegt jetzt der Verdacht nahe, dass der Gifhorner den Schacht selbst geöffnet hat, um an das verloren gegangene Schmuckstück zu gelangen.

Keine Obduktion

Weil ein Fremdverschulden ausgeschlossen ist, werde die Leiche auch nicht obduziert, sagte die Staatsanwaltschaft Braunschweig zu News38: „Die genaue Todesursache spielt daher für uns keine Rolle. Hier lief lediglich ein Todesermittlungsverfahren, um festzustellen, ob ein Fremdverschulden in Betracht kommt. Da dies nicht der Fall war, haben wir keine strafrechtlichen Ermittlungen aufgenommen.“

Übrigens: Sollte dir einmal ein Gegenstand in den Gully fallen, solltest du niemals selbst versuchen, dein Hab und Gut wieder aus dem Schacht zu fischen. Wende dich in solchen Fällen immer an die Stadtentwässerung Braunschweig. Diese ist über die Nummer 0531/ 38345383 jederzeit zu erreichen. Die Kosten für solch einen Einsatz belaufen sich laut der „Braunschweiger Zeitung“ auf rund 300 Euro. Aber immer noch besser als den eigenständigen Rettungsversuch mit dem Leben zu bezahlen. (vs)