In den sozialen Netzwerken sorgt ein skurriler Anblick direkt an der Straße in Braunschweig für Aufsehen. Lange Stangen, die in einer Hundenapf-ähnlichen Schale stehen. Auf Facebook fragt sich mehr als ein User: „Was ist das?“
News38 hat mal nachgeforscht, was hinter dem skurrilen Gebilde in Braunschweig steckt.
Braunschweig: Skurriler Anblick direkt an der Straße
Drei sind es an der Zahl: Eine gelbe, eine blaue und eine weiße Schale, aus denen eine Metallstange empor ragt. Dieses Gebilde ziert gerade die Rasenfläche an der Berliner Straße in Braunschweig. Anwohner berichten, dass die Schalen auch anderswo in der Löwenstadt zu finden sind. Aber was steckt dahinter? Ist das Kunst oder kann das weg?
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Mit Kunst haben die Schalen in Braunschweig zwar nicht wirklich was zu tun, weg können sie aber dennoch nicht. Wie eine Sprecher des Julius Kühn-Instituts (JKI) News38 auf Anfrage mitteilt, stehen die Schalen da nicht einfach nur so, sondern werden zum Bienenmonitoring eingesetzt. Und dieses ist Teil einer wichtigen Studie, wie die JKI-Sprecher News38 erklärt.

Kleine Schalen, große Erkenntnisse
„Wir setzen auch in diesem Jahr das Wildbienenmonitoring fort, welches wir im Stadtgebiet Braunschweig seit dem Jahr 2019 an drei Terminen jährlich durchführen“, sagt der JKI-Sprecher zu News38. Auf insgesamt 36 Flächen werde das Monitoring durchgeführt. Dabei handle es sich bei der Hälfte der Flächen um Blühflächen, die nach bestimmten Maßnahmen bepflanzt worden sind. Bei der anderen Hälfte der Flächen seien keine speziellen Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen getroffen worden. „Durch das Monitoring soll die jährliche Trendentwicklung der Wildbienen erfasst werden und auf den Blühflächen der Erfolg der Maßnahme evaluiert werden“, so der Bienenforscher weiter.
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Wie es derzeit um die Braunschweiger Wildbienen steht, könne das JKI noch nicht feststellen, die Daten müssten noch ausgewertet werden. Doch anhand der Daten aus den letzten Jahren hätten die Bienen-Experten feststellen können, wie wichtig Kleingärten und Gärten für die hiesigen Bienen sind. „Auf Grundlage dieser Erkenntnisse haben wir im letzten Jahr in Braunschweig gemeinsam mit vielen Partnern aus dem Netzwerk Natur und Umwelt das Projekt „Gartenfülle“ gestartet, bei dem wir die Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen haben, die Pflanzenvielfalt im eigenen Garten oder Balkon mit der Pflanzenbestimmungs-App „Flora incognita“ zu erfassen, um mehr über die in den Gärten zur Verfügung stehenden Nahrungspflanzen für Wildbienen zu erfahren“, berichtet der JKI-Sprecher.
Dank der Teilnehmer sei die Vielfalt in den Braunschweiger Gärten auf über 1.400 verschiedene Pflanzenarten gewachsen. Zudem hat sich aus der Aktion ein bundesweites Projekt namens „GarteDiv“ entwickelt, um auch für die Bienen in anderen deutschen Städten neue Lebensräume zu schaffen.