In Braunschweig wird es am Donnerstag still. Doch diese Stille hat Gewicht. Sie ist Ausdruck eines ernsten Anliegens, das derzeit Menschen weltweit beschäftigt.
Ausgangspunkt ist am Donnerstag, 31. Juli, um 17 Uhr der Schlossplatz – direkt am Reiterdenkmal vor der Stadtbibliothek. Von dort aus ziehen die Teilnehmenden schweigend durch die Stadt. Hinter der Aktion steckt eine politische Botschaft.
Braunschweig: Kritik an Bundesregierung und Forderungen
„Aufgrund der zunehmend katastrophalen Lage der Menschen in Gaza rufen wir zu einem Schweigemarsch am Donnerstag, den 31. Juli um 17 Uhr in Braunschweig auf dem Schlossplatz am Reiterdenkmal vor der Bibliothek auf“, erklärt eine Sprecherin des Friedensbündnisses Braunschweig.
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Der Protest richte sich gegen die humanitäre Situation im Gazastreifen. Die Sprecherin verweist dabei auf aktuelle Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA): „100 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen sind von einer Hungersnot bedroht“. Hilfstransporte würden an der Grenze stehen, kämen aber auf Anordnung der israelischen Regierung nicht in das Gebiet. „Das ist ein Völkerrechtsverbrechen“, heißt es von Seiten des Bündnisses weiter. „Durch die Zerstörungen durch die israelische Armee ist der Gazastreifen nahezu unbewohnbar geworden und die Bombardierungen setzen sich fort und täglich sterben weiterhin Menschen in Gaza“, so die Sprecherin.
Forderung des Bündnisses
Das Friedensbündnis Braunschweig kritisiert auch die Reaktion Deutschlands. „Während die Masse der deutschen Bevölkerung schweigend mit ansieht – oder nicht mehr hinschaut – wie Deutschland sich an einem Völkermord beteiligt und die Bundesregierung nur ‚Unverständnis‘ zu den Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza äußert, gehen wir auf die Straße“. In Braunschweig wollen die Teilnehmenden daher konkrete politische Forderungen sichtbar machen. Dazu zählen unter anderem: Die sofortige Beendigung der Blockade des Gazastreifens, der Zugang für humanitäre Hilfe und Unterstützung des Hilfswerks UNRWA, ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand und Hilfe bei medizinischer Versorgung und Wiederaufbau. Das gibt das Bündnis an.
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Die Teilnehmenden des Schweigemarschs in Braunschweig folgen einem festen Ablauf. Sie tragen ihre Botschaften auf Schildern oder Plakaten, befestigt am Körper. Der Marsch verlaufe in Stille. Zwischen den Personen soll ein Abstand von zwei bis drei Metern eingehalten werden. Das Friedensbündnis Braunschweig betont den friedlichen Charakter des Protests. Die stille Demonstration soll auf die Lage in Gaza aufmerksam machen, ohne den öffentlichen Raum zu stören.