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Biber-Beben in Braunschweig? Stadt wird deutlich – „Lösungsansätze prüfen“

In Braunschweig sorgt ein tierischer Rückkehrer für Diskussionen. Nach mehr als 150 Jahren ist der Biber wieder da.

Bieber in Braunschweig Symbolbild
© IMAGO/imagebroker

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

In Braunschweig spielt sich ein ungewöhnliches Naturschauspiel ab. Ein Tier, das lange Zeit als ausgerottet galt, taucht plötzlich wieder in den Gewässern der Stadt auf. Und auch in ganz Niedersachsen breitet sich der Biber erneut aus. Die Rückkehr wird von Fachleuten als Erfolg für den Artenschutz gewertet. Gleichzeitig wächst auch die Sorge vor möglichen Folgen für Infrastruktur und Hochwasserschutz.

Hier kommen verständlicherweise Fragen auf. Wie sehr profitiert die Natur von der Rückkehr des Bibers und wo können Konflikte entstehen? News38 hat dazu bei der Stadt Braunschweig einmal nachgefragt.

Rückkehr des Bibers in Niedersachsen und Braunschweig

Der Biber wurde in Niedersachsen bereits im Jahr 1856 ausgerottet. Jahrzehnte später gelangt er nun zurück in seine alten Lebensräume. Nach Angaben des Umweltministeriums wurden im Jahr 2019 bereits 229 Biberreviere und insgesamt rund 500 Tiere gezählt. Besonders häufig breitet er sich an Elbe, Ems, Leine, Aller und Oker aus. Auch in Braunschweig gibt es offenbar wieder Biber.

Umweltminister Christian Meyer bezeichnet den Biber als „Bereicherung für die Gewässer in Niedersachsen“. Die Tiere trügen dazu bei, neue Lebensräume zu schaffen, förderten den Wasserrückhalt und unterstützten die Renaturierung. Ab und an kann der Biber aber auch zu Problemen führen. Auch aus diesem Grund hatte Umweltminister Christian Meyer zuletzt einen Leitfaden für das Biber-Management vorgestellt (wir berichteten).

Situation in Braunschweig

Die Stadt Braunschweig zeigt sich erfreut über das Biber-Vorkommen. Auf Nachfrage teilt eine Sprecherin mit: „Nach Kenntnis der Verwaltung gibt es bis dato keine Problemlagen und Schäden in Braunschweig. Es gibt Bibervorkommen an Schunter und Oker, und es ist grundsätzlich ein gutes Zeichen, dass durch die Renaturierung und die erreichte Durchlässigkeit der Flüsse der Biber wieder heimisch geworden ist“

Auch zum Thema Biber-Management äußert sich die Stadt. „Grundsätzlich ist eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger geeignet, um Informationen und Hilfe anzubieten.“ Damit unterstützt Braunschweig die Pläne des Umweltministeriums, der eine zentrale Beratungsstelle einrichten möchte.


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Von Umsiedlungen ist die Stadt bislang nicht betroffen. „In Braunschweig wurden bis dato keine Biber umgesiedelt. Sollte es Probleme geben, z. B. im Blick auf den Hochwasserschutz, würde die Untere Naturschutzbehörde den jeweiligen Einzelfall sowie mögliche Lösungsansätze prüfen.“