Gifhorn. Nachdem einem Ehepaar aus Gifhorn vorgeworfen wurde, Kinder missbraucht und misshandelt zu haben, hat sich die Diakoniestiftung entsetzt gezeigt.
Man wolle alles dafür tun, das Geschehene aufzuklären, hatte die Pressesprecherin der Dachstiftung Diakonie gegenüber der "Gifhorner Rundschau" versichert. Die Diakonie war Träger der diakonischen Heime Kästorf.
Übergriffe auf Bewohnerinnen
Am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft Hildesheim bekannt gegeben, dass es zwischen den Jahren 1998 und 2007 zu Übergriffen auf vier Bewohnerinnen gekommen sein soll. Als Haupttäter gilt der beschuldigte Ehemann.
Gegen ihn besteht der dringende Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern in elf Fällen sowie in weiteren vier Fällen der Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Ins Rollen gekommen war das Ganze im vergangenen Januar. Eine ehemalige Bewohnerin hatte bei der Polizei in Gifhorn Strafanzeige erstattet.
Beweise bei Durchsuchungen sichergestellt
Bei mehreren Hausdurchsuchungen haben die Ermittler Beweismaterial gefunden, das den Tatverdacht untermauerte. Unter anderem stellten sie mehrere Dokumente sowie Datenträger mit einem Gesamtvolumen von mehr als 90 Terabyte sicher.
Dass dort belastendes Material - etwa Fotos oder Videos der Taten - gefunden werden könnte, sei nicht auszuschließen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zu news38.de.
Jetzt konzentrieren sich die Ermittler auf ehemalige Bewohner, um sie als Zeugen vernehmen zu können. Das Ehepaar wurde wegen Fluchtgefahr festgenommen. (mvg)