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Gifhornerin macht unfassbare Beobachtung bei Feuerwehr-Einsatz: „Dachte echt, ich raste aus“

Eine Frau aus Gifhorn sieht zum ersten Mal einen größeren Brand. Was drumherum passiert, macht sie komplett fassungslos.

© Carsten Schaffhauser / Kreisfeuerwehr Gifhorn

Wie verhalte ich mich bei einem Unfall richtig?

Schon wieder hat es in Gifhorn gebrannt! Diesmal bei Yoko Sushi im Sonnenweg in Gifhorn. Während die Einsatzkräfte der Feuerwehr die Flammen bekämpften, fiel einer Anwohnerin etwas auf, was sie fassungslos machte: Gaffer!

Daher ließ sie ihren Gedanken dazu freien Lauf. News38 hat auch mit der Feuerwehr über das Problem gesprochen.

Gifhorn-Gaffer am Pranger

Sonja aus Gifhorn konnte kaum glauben, was sie am Donnerstagabend (10. Juli) sah. Zum ersten Mal überhaupt habe sie einen größeren Brand live miterleben müssen, schreibt sie in einer Gifhorner Facebook-Gruppe. „Ich bin entsetzt, wie die Menschen sich dort verhalten haben. Jeder ist stehengeblieben und hat sein Handy gezückt, um Fotos und Videos zu machen. Kaum einer hat Platz gemacht – ich dachte echt, ich raste aus.“

Bei dem Einsatz am Donnerstagabend in Gifhorn gab es offenbar viele Gaffer. Foto: Carsten Schaffhauser / Kreisfeuerwehr Gifhorn

Sonja kann das Verhalten der Gaffer nicht nachvollziehen: „Dort verliert gerade jemand eventuell sein Zuhause, seine Existenz oder sonst was. Dann kommt doch nicht auch noch alle mit Kind, Hund und Fahrrad herbeigeströmt, um zu gaffen“, schreibt sie. Mehr noch: „Wenn euch das so brennend interessiert, dann steigt doch bei der Feuerwehr mit ein.“ Für ihren Post kassierte die Gifhornerin viele Likes und viel Lob. Letzteres hatte sie übrigens auch für die Freiwillige Feuerwehr Gifhorn übrig: „Einen riesigen Respekt an euch! Ihr macht einen super tollen Job, danke dafür.“ Dennoch habe sie sich das Gesehene einfach von der Seele schreiben müssen, sagte Sonja am Freitag zu News38. „Ich war schockiert über das, was da abging.“

Feuerwehr Gifhorn mit Appell

Gifhorns Kreisfeuerwehr-Sprecher Carsten Schaffhauser bestätigte, dass viele Leute bei dem Einsatz bei Yoko Sushi im Sonnenweg dabei gewesen sind. Wobei er in dem konkreten Fall keine größeren Probleme wahrgenommen oder von ihnen gehört habe.

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Dennoch: Schaulustige seien bei Feuerwehr-Einsätzen auch in Gifhorn immer wieder ein Thema. Daher appelliert Schaffhauser auch einmal mehr an den gesunden Menschenverstand: „Jeder möge sich einmal in die Lage versetzten, wie er es finden würde, wenn er selber oder ein Angehöriger gerade in der misslichen Lage wäre“, sagt er zu News38.


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Beim Brand am Donnerstagabend sei zum Glück niemand ernsthaft schwer verletzt worden, dennoch mache die Feuerwehr auch bei schweren Unfällen & Co. immer wieder die Erfahrung, dass hemmungslos gegafft, gefilmt und fotografiert wird – „möchte man dann selber im Internet erscheinen?!?“

Lob für junges Pärchen

Schaffhauser nennt aber auch Positiv-Beispiele. Auch beim Yoko Sushi-Brand gab es demnach so eins: „Ein junges Paar hatte sein Auto an der Straße geparkt und war in einem der angrenzenden Restaurants essen. Als die beiden zum Wagen zurückkehrten, war er von den Einsatzfahrzeugen ‚zugeparkt‘. Aber anstatt sich darüber aufzuregen oder rumzumotzen, dass sie jetzt endlich losfahren wollen, haben die beiden Ruhe und Gelassenheit bewahrt – und gewartet, bis der Einsatz so weit abgearbeitet war, dass sie dann mit ihrem Auto nach Hause fahren konnten.“