Goslar. Die Hilfsangebote für misshandelte und vergewaltigte Frauen in Niedersachsen werden ausgeweitet. Auch die Harzklinik Goslar tritt dem 2012 gestarteten "Netzwerk ProBeweis" bei. Heute Mittag wollen die Verantwortlichen über Details informieren.
Das Netzwerk wird vom rechtsmedizinischen Institut der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) koordiniert. In mittlerweile 25 Städten gibt es Anlaufstellen für Gewaltopfer. Sie können sich in sogenannten Beweisambulanzen von Rechtsmedizinern und Gynäkologen untersuchen lassen, ohne vorher eine Strafanzeige stellen zu müssen.
Vertrauliche Atmosphäre
Hintergrund ist, dass Frauen direkt nach einem Übergriff oft keinen Mut haben, zur Polizei zu gehen - gerade wenn der Peiniger der eigene Partner war. In den Untersuchungsstellen werden auch kleinere Verletzungen wie Blutergüsse dokumentiert sowie Spuren, etwa die Täter-DNA, gesichert.
Die speziell geschulten Ärzte gehen dabei überall nach den gleichen Standards vor, damit die Beweise später vor Gericht verwertbar sind. Dies geschieht in einer vertraulichen Atmosphäre und ist kostenfrei.