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„Lost Place“ im Harz: Grusel-Haus steht mitten im Wald – seine Geschichte ist ziemlich beeindruckend

„Lost Place“ im Harz: Grusel-Haus steht mitten im Wald – seine Geschichte ist ziemlich beeindruckend

„Lost Place" im Harz: Ruine steht mitten im Wald – sie hat eine besondere Geschichte

„Lost Place“ im Harz: Grusel-Haus steht mitten im Wald – seine Geschichte ist ziemlich beeindruckend

„Lost Place“ im Harz: Grusel-Haus steht mitten im Wald – seine Geschichte ist ziemlich beeindruckend

Das ist der Harz

Gernrode. 

Dieser „Lost Place“ im Harz ist nichts für schwache Nerven! Hier starren dich leere Fensterhöhlen an. Außerdem ist es ziemlich finster und gruselig.

Ein Betonbau, riesig groß. Einschüchternd. Schnörkellos. Von dem Glanz längst vergangener Tage ist hier im Harz nichts mehr zu sehen. Nicht einmal die Tapeten sind geblieben, an diesem „Lost Place“, der einst so wichtig war für die DDR. Aber was steckt eigentlich hinter der Ruine mitten im Wald?

Diesen „Lost Place“ im Harz besuchten einst viele Touristen

Wer im Harz spazieren geht, der möchte in der Regel die Natur genießen. Doch manchen Wanderer zieht es auch zu einem Platz von historischer Bedeutung: zum Fritz-Heckert-Erholungsheim. So nannte sich die Ruine von heute einst. Sie gehört zur Stadt Gernrode, einem Ortsteil von Quedlinburg in Sachsen-Anhalt.

Das Ferienheim war eines der ersten Neubauten in der Geschichte des Tourismus in der DDR, schreibt die Wikipedia. Zwischen 1952 und 1954 wurde der Betonklotz im Stil der Klassischen Moderne gebaut. Es handelte sich um einen Auftrag der DDR-Einheitsgewerkschaft FDGB. Eröffnet wurde das Ferienheim im Juli 1954. Im Jahr 1969 wurde es noch einmal groß erweitert: 150 Betten kamen dazu, sowie eine Gaststätte mit Bar.

+++ Harz: Mysteriöse Häuser im Wald – was sich darin verbirgt, hat eine lange Geschichte +++

Doch 1990 war wegen der Wende Schluss. Das Heim wurde geschlossen, die Anlage verfiel. 1998 wurde das Bettenhaus wieder abgerissen. Seitdem verfällt das Gelände und das Gebäude zunehmend. Es ist dringend sanierungsbedürftig.

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Das sind „Lost Places“:

  • bedeutet sinngemäß „vergessener Ort“
  • meistens Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die dem Verfall überlassen oder in Vergessenheit geraten sind
  • oftmals handelt es sich um leerstehende Häuser, Ruinen oder militärische Anlagen
  • das Betreten solcher Orte ist rechtlich oft nicht eindeutig geregelt

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Fotografin schießt Fotos von „Lost-Place“ im Harz

Eine „Lost-Place“-Fotografin, die sich Hugolienchen nennt, war erst vor Ort und hat Fotos der völlig ruinösen Anlage gemacht. Das Haus ist vollständig entkernt. Vom Glanz vergangener Tage ist nichts geblieben. Nur noch kahle Wände, nicht einmal mehr Tapeten, Fenster oder Türen sind geblieben. Die Elektrik und die Wasseranschlüsse fehlen.

Graffiti zieren die Räume, in denen einstmals DDR-Bürger ihren Urlaub verbrachten. Moos überwuchert die galten Gänge und Balkone. Im Boden sind tiefe Löcher, vermutlich waren dort früher mal Abdeckklappen. Es gibt keinen Fallschutz mehr vor den Fenstern.

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Mehr zu „Lost Places“:

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Nur wenige Fotos geben Aufschluss darüber, warum der Ort früher so beliebt war: Die Aussicht muss wunderschön gewesen sein. Wer einen Eindruck darüber bekommen möchte, wie es dort früher aussah, der findet auf Google alte Fotos und Postkarten – und eine alte Briefmarke. Denn das Heim schaffte es in der DDR 1959 sogar auf eine Zehn-Pfennig-Marke. Wie es weitergeht mit dem Haus, ist noch nicht ganz klar.

2021 kündigte die Gemeinde Gernrode an, das Gebäude verkaufen zu wollen. Dort sollen Ferien- und Eigentumswohnungen entstehen. Da das alte Ferienheim allerdings unter Denkmalschutz steht, kommt ein vollständiger Abriss zurzeit wohl nicht in Frage. (evo)

Mehr News: Im Harz hat die Polizei ein Schnee-Auto angehalten – die Ausrede der Fahrerin ist dabei völlig skurril (Hier liest du mehr).

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Das ist der Harz:

  • ein Mittelgebirge in Deutschland
  • ist das höchste Gebirge Norddeutschlands
  • liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
  • im Westen haben die Landkreise Goslar und Göttingen Anteile am Harz
  • hat eine Fläche von 2.226 Quadratkilometern

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In einem Taxi in Goslar kam es zu unfassbaren Szenen! Ein Taxi-Fahrer nahm einen Fahrgast mit – und bereute die Aktion schon wenig später. (Mehr dazu hier).

Eine besondere Geschichte hat auch ein anderer „Lost Place“ im Harz. Dort hat eine Frau eine aufregende Entdeckung gemacht. Hier alle Infos!

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Mehr News: Im Harz hat am Sonntag eine Protest-Aktion stattgefunden. Was die Aktivisten von „Robin Wood“ schützen wollen? (Hier mehr lesen)