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Harz: Skurriler Grabstein! Toter warnt dich – das solltest du keinesfalls machen

Willy will’s wissen – ein ehemaliger Apotheker aus dem Harz hat eine ewige Botschaft auf seinem Grab hinterlassen.

Schierke im Harz: Willy Drube hatte Humor. Das liest man auch noch 70 Jahre nach dessen Tod.
Schierke im Harz: Willy Drube hatte Humor. Das liest man auch noch 70 Jahre nach dessen Tod. Foto: IMAGO / Martin Wagner

Dieses Grab im Harz ist einmalig!

Du findest es auf dem Friedhof in Schierke im Harz – allerdings solltest du nicht allzu lang vor dem Grab stehen bleiben. Warum nicht, erfährst du hier.

Harz: Auf einen Drink mit Drube?

Es geht um das Grab des Apothekers Willy Drube. Seit 1952 ruht der Erfinder des „Schierker Feuersteins“ hier. Offenbar war er zu Lebzeiten ziemlich humorvoll – was man auch heute noch lesen kann. 70 Jahre nach Drubes Tod!

Auf seinem Grabstein steht nicht nur immer wieder Mal ein Fläschchen „Schierker Feuerstein“, sondern auch in goldener Farbe ein Spruch, der es in sich hat: „In dieser Erdengrube ruht Apotheker Drube. Oh Wanderer, eile fort von hier, sonst kommt er raus und trinkt mit Dir!“ Diesen Spruch hatte er sich seinerzeit selbst ausgesucht, bei einem Preis-Ausschreiben.

Schierke im Harz: Willy Drube hatte Humor. Das liest man auch noch 70 Jahre nach dessen Tod.
Schierke im Harz: Willy Drube hatte Humor. Das liest man auch noch 70 Jahre nach dessen Tod. Foto: IMAGO / Martin Wagner

Alles begann im Jahr 1908, als der damals 28-Jährige die Konzession für eine Apotheke in Schierke bekam. Dort mischte und experimentierte Drube offenbar fleißig mehrere Tinkturen zusammen – darunter auch den „Schierker Feuerstein“, einen Kräuterlikör, der später ziemlich viel Ruhm erlangen sollte. „Immer wieder musste Willy nachts wegen Verdauungsproblemen der Kurgäste nach allzu fetten Mahlzeiten raus“, sagte seine Urenkelin einst der „Mitteldeutschen Zeitung“ (MZ).


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Die „flüssige Medizin“ wurde schnell zum Renner. Bei der Hochzeit einer seiner Töchter ließ Drube sogar einen Brunnen vor seiner Apotheke aufstellen, aus dem dann nur „Schierker Feuerstein“ floss. 1924 schnappte sich der Apotheker das Patent auf sein flüssiges Elixier, dessen Name sich auf die rötlichen Klippen der Schierker „Feuersteinklippen“ bezieht. Bis heute sieht man die Felsen auf dem Etikett.

Harz: Zwei Jahre Produktion

In der Geschichte des Halbbitters ging es auf und ab. Inzwischen wird er wieder am Ursprungsort produziert. Bis der Likör aus dem Harz fertig ist, vergehen bis zu zwei Jahre. Inwiefern Willy Drube mit den Besuchern seines Grabes vom Himmel aus ein Fläschchen mittrinkt, dürfte wohl für immer ein Geheimnis bleiben – so wie die Rezeptur des „Schierker Feuersteins“.