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Harz: Waschbär wird gerettet und dann erschossen – weil das Gesetz es so will

Im Harz ist ein Waschbär zunächst aus einer misslichen Lage gerettet worden. Kurz danach musste er aber sterben – weil das Gesetz es so will.

© Feuerwehr Seesen

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Was für ein trauriges Drama im Harz!

In Seesen im Harz ist ein Waschbär zunächst gerettet worden – musste kurz danach aber sterben. Was viele Menschen wohl fassungslos macht, ist gesetzlich so geregelt…

Harz: Feuerwehr rettet Waschbär

Es war nur ein kurzes Glück für den kleinen Waschbären. Am Ostermontag (1. April) alarmierte ein Mann die Ortsfeuerwehr Seesen. Er hatte auf einer Gassirunde mit seinem Hund am Nachmittag zwei Waschbären entdeckt, die sich an einem Rechen an einer Brücke im Flussverlauf der Seckau verfangen hatten. Alleine kamen sie nicht mehr raus.

Laut Feuerwehr war die Seckau wegen des ganzen Regens in den vergangenen Tagen ziemlich voll. Als die elf Einsatzkräfte ankamen, war nur noch ein Waschbär da. Sie schafften es, den Waschbären an Land zu ziehen und in eine Tieraufbewahrungs-Box zu setzen. Danach übergab die Feuerwehr den Waschbären der zuständigen Ordnungsbehörde.

Harz: Jagdgesetz ist gnadenlos

Für den Waschbären nahm das Ganze leider kein gutes Ende: „Er wurde von der Stadtjägerin gemäß Paragraph 5 des Niedersächsisches Jagdgesetzes erlegt und ordnungsgemäß über den Baubetriebshof der Stadt Seesen entsorgt“, sagte die Stadt Seesen auf News38-Anfrage am Mittwoch.

  • Die Feuerwehr war mit vier Fahrzeugen und elf Einsatzkräften vor Ort.

Demnach gibt es in Seesen zwei Stadtjägerinnen. Sie kämen immer dann ins Spiel, wenn Wildtiere in der Stadt auffallen – wie es beim Waschbären der Fall gewesen sei. Wenn möglich, würden Tiere eingefangen und in der Wildnis wieder freigelassen. Aber: Wenn ein Tier – wie der Waschbär – dem ganzjährigen Jagdrecht unterliege oder stark verletzt sei, werde es erlegt. Eine Sprecherin der Stadt sagte zu News38, dass der Waschbär darüber hinaus auch „angeschlagen“ gewesen sei. Aber selbst wenn nicht, hätte er keine Chance gehabt.

Harz: Waschbär landet in der Tonne

Waschbären würden schon seit acht Jahren auf der EU-Liste der „invasiven, gebietsfremden Arten“ geführt. Von ihnen gingen Gefahren aus, heißt es: Nesträuber, Übertragung von Krankheiten auf Haustiere.: „So süß und possierlich die Tiere auch ausschauen, richten sie leider dennoch immensen Schaden an der heimischen Fauna an und können die Bestände von Vögeln, insbesondere von Bodenbrütern, gefährlich dezimieren“, sagte die Stadt-Sprecherin.


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Also habe auch der Waschbär aus dem Harz nach seiner Rettung getötet werden müssen. Sein Kadaver sei in eine entsprechende Tonne gekommen.