Es soll eigentlich ein Platz sein, an dem getobt und ausgelassen gespielt werden darf. Hier sollen imaginäre Pferde galoppieren, Ritterburgen erobert und Fußballspiele ausgetragen werden. Doch der neue Spielplatz „Am Lindenplan“ in Goslar im Harz kommt bei den Erwachsenen so gar nicht gut an.
Harz: Neuer Spielplatz feierlich eröffnet
190.000 Euro hat die Stadt Goslar investiert, damit der neue Spielplatz „Am Lindenplan“ gebaut werden konnte. Jetzt wurde er sogar offiziell von Goslars Oberbürgermeisterin und Mitgliedern von Stadtrat und Verwaltung eingeweiht. „Nach mehreren Monaten Bauzeit können sich Kinder und Familien nun über ein modernes, abwechslungsreiches Spielangebot freuen. Die bisherige Anlage war in die Jahre gekommen und reparaturbedürftig. Anstatt einzelne Geräte auszutauschen, entschied sich die Stadt Goslar für eine komplette Neugestaltung des Spielplatzes“, hieß es von der Stadt Goslar.
+++ Ich war das erste Mal im Harz – und war erschrocken +++
Im Mittelpunkt der neu gestalteten Anlage sollten die Wünsche der Kinder stehen: „In Zusammenarbeit mit der Stadtjugendpflege wurden Kinder aus der Umgebung eingeladen, ihre Wünsche und Ideen einzubringen. Besonders häufig genannt wurde dabei der Wunsch nach Schaukeln“, so die Stadt. Nun gibt es auf dem neuen Spielplatz eine große Kletteranlage, eine Nest- und Doppelschaukel für verschiedene Altersgruppen, Federwippen, ein Bodentrampolin sowie einen Sandkasten und ein Spielplatztelefon.
Kritiker wünschen sich mehr Mülleimer
Auch an die Begleitpersonen wurde bei dem Konzept gedacht. Es gibt unter anderem neue Sitzbänke. Für die Sicherheit der Kinder sollen Fallschutzflächen aus Holzhackschnitzeln sorgen. Bald sollen noch neue Pflanzen für grüne Farbtupfer sorgen. „Mit dem neuen Spielplatz haben wir gleich neben dem Multifunktionsspielfeld einen attraktiven Treffpunkt für Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters geschaffen, der Bewegung, Spiel und Begegnung miteinander verbindet“, sagte Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) bei der Eröffnung. Die Kinder der Kita „Kunterbunt“ durften die neuen Spielgeräte direkt ausgiebig testen.
Doch in den sozialen Medien ist das Echo zum neuen Spielplatz im Harz gespalten. In einer Facebook-Gruppe wird moniert, dass die Kinder nicht ordentlich klettern könnten, da sie zwischen die Seile rutschen könnten: „Klettern nur mit Vorsicht. Ein falscher Schritt und die Kinder fallen zwischen den Seilen durch und erhängen sich fast. Und barfuß könne der Platz wegen der Holzhackschnitzel auch nicht genutzt werden: „Schön ist was anderes. Und Sand ist zu teuer.“ Auch Mülleimer würden noch fehlen. Das ist ein großes Thema. Hundekot würde so zum Beispiel wohl im Sandkasten landen und da auch bleiben. Genau wie das Bonbonpapier der spielenden Kinder. „Oder ein vollgerotztes Taschentuch.“ Keine Mülleimer führten zur Verschmutzung des Spielplatzes, heißt es.
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Aber es gibt auch ganz andere, auch beschwichtigende Töne: „Ein toller, moderner Spielplatz. Mülleimer, ja, irgendwie schon – bis dahin vielleicht den Müll einfach wieder mitnehmen?“ Aber an sich sei der moderne Spielplatz ganz schön. „Die Korbschaukel und das Trampolin sind aber ganz cool.“ Etwaige Sicherheitsbedenken werden auch kommentiert: Öffentliche Spielplätze würden vom TÜV abgenommen. Also ist eigentlich alles wie immer: Es wird gemeckert und gelobt. Am besten wäre es, wenn du den Spielplatz mit deinen Kindern einfach mal selbst testest…