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Harz: Paar trifft dramatische Entscheidung! „Macht uns unfassbar traurig und wütend“

Dieser tödliche Fall eines Tierbabys im Harz zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Experten einzuschalten.

© Klein- und Wildtierhilfe Harz e.V.

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Gut gemeint ist längst nicht immer gut gemacht. Das wurde jetzt einmal mehr im Harz wieder deutlich.

Ein junges Tierleben endete viel zu früh – dabei hätte das ganze Drama im Harz wohl verhindert werden können.

Harz: Marder-Mädchen stirbt

„Ein kleines Leben, das keine Chance hatte. Das macht uns unfassbar traurig und wütend“, schreibt die Klein- und Wildtierhilfe Harz bei Facebook. Demnach hatte ein Paar Ende März ein kleines und offenbar vereinsamtes Marder-Mädchen in einer Gartenanlage im Harz entdeckt. Und mit nach Hause genommen. Das war der tödliche Fehler. „Vier Tage lang wurde die Kleine privat aufgepäppelt – von jemandem, der sich wohl einmal ausprobieren wollte, anstatt rechtzeitig Hilfe zu suchen. Vier Tage, die über Leben und Tod entschieden“, so die Tierhelfer, die die Kleine liebevoll „Luisa“ getauft haben.

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Die Finder hätten sie erst dann bei ihnen abgegeben. Leider zu spät: „Als Luisa bei uns ankam, war sie bereits am Ende ihrer Kräfte und eiskalt. Wir haben getan, was wir konnten, aber nach nur einer halben Stunde hat ihr kleiner Körper aufgegeben“, heißt es bei Facebook. „Dieser Fall macht uns fassungslos und traurig. Denn Luisa hätte eine echte Chance gehabt – wenn man sie nur früher in professionelle Hände abgegeben hätte.“ Wildtiere seien keine Haustiere. Sie seien nicht für Experimente gedacht und vor allem nicht dafür, um sich selbst als Retter zu fühlen. Sie bräuchten spezielle Pflege, medizinische Versorgung und die richtige Ernährung.

Die kleine Luisa aus dem Harz hat es leider nicht geschafft. Foto: Klein- und Wildtierhilfe Harz e.V.

Leider sei Luisas Schicksal auch kein Einzelfall, sagt Tierhelferin Daniela zu News38. Immer wieder versuchten die Leute es, Wildtiere allein aufzuziehen. Inzwischen habe jeder dritte bis vierte Abgabe bei ihrem Team so einen Hintergrund: „Leider gehen die Finder kaum zum Tierarzt und verlängern so zusätzlich in manchen Fällen das Leid und den Schmerz der Tiere“, sagt sie.

Höllenqualen im Harz

Daniela nennt auch zwei krasse Beispiele: Ein Finder habe eine Waldohreule trotz ihrer gebrochenen Wirbelsäule stur fast eine Woche bei sich zu Hause gehalten. Erst als die Polizei ins Spiel kam, habe er sie einem Tierarzt gegeben. Leider sei die Eule da schon zu schwer verletzt gewesen, so dass der Arzt sie habe einschläfern müssen. Außerdem erinnert sich Daniela an ein Rehkitz, dass mit einem gebrochenen Becken zehn Tage lang in einer Wohnung gehalten worden sei. Unvorstellbar. Aber offenbar gibt es diese furchtbaren Fälle.

„Lasst uns Luisa nicht umsonst gegangen sein. Wenn ihr ein verletztes oder verwaistes Wildtier findet, informiert bitte sofort eine Wildtierstation. Jeder Tag zählt – und kann über Leben oder Tod entscheiden.“

Daniela von der Klein- und Wildtierhilfe Harz

Ihr klarer Appell in solchen Situationen: Solltest du verletzte Kleintiere wie Eichhörnchen oder Vögel finden – „Bitte immer erst Wildstationen, Tierparks oder Tierärzte anrufen!“ Wenn du wirklich niemanden erreichen solltest, kannst du das verletzte Tier auch kurz mit nach Hause nehmen. Fasse es es so selten wie möglich an, spendiere ihm das Maximum an Ruhe. Versuche gleichzeitig immer wieder, einen der oben genannten Tier-Profis zu erreichen. Flöße dem Tier niemals ohne fachliche Beratung Wasser ein!


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Die Klein- und Wildtierhilfe Harz ist ein Verein mit Sitz in Ballenstedt. Er besteht aus einem Grundteam von zwölf Helfern sowie weiteren Helfern, die jeweils Spezialbereiche haben. Nue Mitglieder und Helfer seien immer willkommen, betont Daniela: „Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung.“ Wenn du magst, kannst du den Tierhelfen eine Spende da lassen. Entweder einfach per Paypal (wildtierhilfe@mail.de) – oder klassisch per Überweisung aufs Spendenkonto.