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Harz-Wanderer mit bitterem Erlebnis – „Haben Freunde verloren“

Ein Harz-Wanderer hat eine besondere Idee, seine Erinnerungen für später zu aufzubewahren. Ein Detail sorgt für Diskussionen.

© IMAGO/Christian Grube

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Ein Familienvater und beherzter Harz-Wanderer hat eine ganz besondere Idee, seine Erinnerungen für später zu aufzubewahren. Statt nur zu fotografieren, nimmt Marco Engel seine Touren auf Video auf! Und nicht nur das. Er lädt sie in den sozialen Medien hoch, damit andere daran teilhaben können.

Ein bestimmtes Detail allerdings stößt manchen Menschen dabei bitter auf. Und das hat auch für den Vater Konsequenzen! In einem Gespräch mit News38 verrät er, wo er bei seinem Internet-Auftritt Grenzen zieht.

Harz: Vom Foto zu Video

Die Idee zum Wandern im Harz bekam der Vater von seiner Tochter. „Wir waren wandern und da stand sie vor mir und meinte ‚Papa ich will das öfter machen‘. Sie war die treibende Kraft, mich da anzufixen“, erzählt der Vater. Seit 2021 machen sich die beiden regelmäßig auf den Weg im Harz. Manchmal auch mit den beiden kleinen Geschwistern. „Ich hab ständig Fotos gemacht, tausende, Millionen“, so der Vater. Irgendwo habe er sie abgelegt und dachte sich „die guck’ ich mir nie wieder an“. Dann kam ihm 2022 die zündende Idee: YouTube-Videos! „Da ich selber YouTube geguckt habe und einigen Wanderkanälen folge, dachte ich mir ‚ach komm, ich probier das auch mal'“, erzählt Marco.

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Und siehe da: Seine Videos scheinen ein echter Hit zu sein! Marco habe unheimlich viele Leute durch YouTube kennengelernt – auch andere YouTuber, erzählt er uns. Regelmäßig treffen sie sich, um Wanderungen zu machen, auch im Harz. „Ich hatte letztens eine Community Wanderung im Harz gemacht, da kamen 30 Leute aus ganz Deutschland an“, berichtet er stolz. Alles Menschen, die seine Videos schauen und Lust auf Wandern haben.

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Das gibt ihm Hoffnung für ein weiteres Ziel: Eine Wanderung nur für Eltern und Kinder. „Ich habe unglaublich viele Anfragen bekommen“, erzählt der Wanderer. Fragen wie: ‚Können wir nicht mal zusammen wandern‘ oder ‚Hast du Tipps, was für Kinder besonders gut ist?‘ Nächstes Jahr sei eine solche Wanderung geplant. Marco freut sich schon und hat einen Tipp: „Sobald die Strecken für Kinder interessant sind, haben die auch Spaß am Wandern.“ Für seine Kinder sucht er immer Strecken aus, die zu ihnen passen. Mal mit vielen Fabelwesen, mal abenteuerlustig. Er ist sich sicher: „Kinder muss man anders motivieren.“

Harz: Detail sorgt für Diskussionen

Aber seine Videos bringen ihm nicht nur positive Rückmeldungen. Privat kam es schon zu der ein oder anderen Diskussion. „Gerade, wenn es darum geht, mein Kind ins Internet zu stellen“, sagt Marco. „Wir haben auch mal Freunde verloren, weil wir unsere Kinder im Internet zeigen, was ich dämlich finde.“ Das Erlebnis sei inzwischen aber schon Jahre her.

Er persönlich sehe darin eine Doppelmoral. „Wir Menschen untereinander dürfen unsere Kinder nirgendwo zeigen, aber sobald es in die Medien geht wie ‚The voice Kids‘ und sowas, da ist es kein Problem“, sagt er. Für ihn sei das nichts anderes. „Die Kinder sind genauso Kinder.“ Außerdem wollte eine andere Wanderin mal nicht mit ihm wandern gehen, weil sie das nicht unterstütze. „Das ist vollkommen okay, dafür haben wir ja alle unterschiedliche Meinungen“, erzählt Marco weiter.

Videos dienen als Erinnerung

Trotzdem hat er für seine Videos Regeln. „Man soll die Kinder nicht in kompromittierenden Lagen zeigen und sonst sowas. Das gehört sowieso komplett verboten“, erzählt er. Bevor er seine Videos dreht, fragt er seine Tochter, ob das für sie okay ist. „Wenn sie da keine Lust drauf hat, ist das auch vollkommen okay“, erklärt er.

Die Videos dienen ihm persönlich als Erinnerung. „Die Touren kann ich ja immer wieder erleben, das ist intensiver, als wenn man dabei ist“, erklärt der Vater. Die Videos schaue er sich immer wieder an. „Da sieht man, wie das Kind gewachsen ist, welche Leistung wir gemacht haben. Wie wir uns verbessert haben, über die Zeit.“


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Um andere Leute zu begeistern, stelle er sie dann online. Und dieses Ziel hat er offenbar erreicht. Die schönste Rückmeldung für ihn: „Es gibt auch Leute, die unseretwegen mit Wandern angefangen haben, das ist schon eine tolle Rückmeldung“, erinnert sich der Vater.