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Harz: Sensationsfund! Er lag jahrelang einfach auf dem Dachboden

Auf einem Dachboden im Harz wurde ein echter Sensationsfund gemacht. Besonders Kunst-Freunde sind begeistert. Um was es geht, liest du hier.

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Fast jeder kennt es: Beim Frühjahrsputz auf dem Dachboden tauchen Dinge auf, die längst in Vergessenheit geraten sind – alte Fotoalben, Kleidung, die niemand mehr trägt, und andere Erinnerungsstücke.

Doch was kürzlich auf einem Dachboden im Harz entdeckt wurde, übertrifft alle Erwartungen – und geht weit über alte Kleidung hinaus.

Harz: Sensationsfund auf dem Dachboden

In Altenau, genauer gesagt in der Rothenberger Straße, wurden 23 Druckstöcke mit Holzschnitten des bekannten Altenauer Künstlers Karl Reinecke entdeckt. Jahrzehntelang lagen sie unbemerkt auf dem Dachboden, bis sie kürzlich ans Licht kamen – ein absoluter Glücksfall für Kunstfreunde. Offenbar handelt es sich um echte Raritäten.

Weil ein Dachboden natürlich kein angemessener Ort für solche Kunstwerke ist, wurden die Druckstöcke laut der „Goslarschen Zeitung“ an die Heimatstube Altenau-Schulenberg übergeben. Dort werden sie nun fachgerecht aufbewahrt. Erstaunlich: Die Stücke sind etwa 90 Jahre alt – und dennoch in sehr gutem Zustand und die Motive sind klar zu erkennen.

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„Die Werkstücke stammen aus allen Phasen der Holzschnitt-Tätigkeit Reinecke-Altenaus und zeigen einerseits bekannte Motive, wie Holzhauer, Bergwiesenmäher oder Landschaften, andererseits aber auch eher seltene Darstellungen wie die eines norddeutschen Reusenflickers oder ein mutmaßliches Porträt des sogenannten Harzfliegers Walter Spengler“, erklärt Reinecke-Experte Dr. Kai Gurski.

„Sind heute selten“

Besonders eindrucksvoll sind auch die thematischen Bezüge der Drucke zur damaligen Zeit. So zeigen beispielsweise Grußmotive aus den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren, einen Arbeiter, der von Blitzen umrahmt ist. Laut der „Goslarschen Zeitung“ symbolisieren diese Blitze eine unruhige Zeit. Viele Menschen im Oberharz litten damals offenbar unter dem Niedergang des Bergbaus und der Hüttenwerke.

Der Fund ist nicht nur spannend, sondern auch von großem kulturellen Wert. „Mehr als 80 Jahre nach dem Tod des Künstlers und nach der Ausbombung seiner Wohnung, bei der auch sein Atelier vernichtet wurde, sind originale Druckstöcke heute selten“, sagt Gurski. Die gefundenen Stücke „stellen einen wirklichen Schatz dar“.


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