Beim Arbeiten an seiner Hausfassade bemerkte Timo aus Zellerfeld, einem Ortsteil von Clausthal-Zellerfeld im Harz, plötzlich ein auffälliges Geräusch in seinem Garten.
Was er dort entdeckte, war ungewöhnlich – selbst für eine ländliche Region wie den Harz. Denn plötzlich hatte Timo ein paar Tausend Mitbewohner mehr: Bienen! News38 hat mit dem Mann gesprochen.
Harz: Summen aus dem Nichts
Im Gespräch mit News38 schildert Timo die Situation so: „Ich war hinten im Garten und habe an meiner Fassade gearbeitet, als ich ein lauter werdendes Summen wahrgenommen habe. Auf einmal stand ich quasi mittendrin im Schwarm.“ Doch Panik kam nicht auf. „Ich hab mal gelernt, dass man sich dann nicht allzu hektisch bewegen soll“, erzählt er weiter. Timo ging ins Haus, schloss Türen und Fenster. Denn der Schwarm hatte sich komplett um sein Grundstück verteilt.
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Was dann geschah, war für Timo mehr als nur faszinierend. „Aus einem Fenster sah ich dann, dass sich an einem Zaunpfosten mehrere tausend Tiere niedergelassen haben“, berichtet er. Ein Video davon veröffentlichte er in einer Facebook-Gruppe für Clausthal-Zellerfeld. Mit einem Augenzwinkern schrieb er dazu: „Ich hätte hier ein paar tausend Bienen im Angebot, die haben sich wohl verirrt!“
Einsatz mit Spezialgerät
Timo handelte schnell: Er kontaktierte den örtlichen Imker Sebastian Kuhn. Dieser kam rund 30 Minuten später – direkt von einem anderen Einsatz. „Er hat dann mit einem selbstgebauten Schwarmansauggerät einige Arbeiter plus Königin angesaugt, diese dann in eine Beute (Bienenkasten) gesetzt“, so Timo. Die restlichen Bienen folgten daraufhin automatisch. Der Schwarm wurde somit fachgerecht umgesiedelt.

Timo ist Mitglied der Jägerschaft Goslar e.V. in der Landesjägerschaft Niedersachsen. Der Umgang mit der Natur im Harz gehört für ihn zum Alltag. „Mir persönlich sind Bienen bzw. Insekten und auch die restliche Flora und Fauna extrem wichtig, da man als Jäger das Gefüge, wie die Natur zusammenarbeitet, sehr gut kennt“, erklärt er.
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Der Mann aus dem Harz hat auch einen Appell. Er warnt: „Es gibt nämlich immer noch Leute, die, wenn Bienen/Insekten sich auf privatem Grund niederlassen, mit Insektenspray angreifen. Und wenn die Königin dabei getötet wird, ist das Volk verloren.“
Besonders weil man sich damit auch strafbar machen könnte: „Für mich aus der Ferne oder auch für andere, wenn die Bienen am Haus oder Garten sind, ist wahrscheinlich nicht zuerkennen, um welche Bienenart es sich handelt. Wenn es zum Beispiel eine Wildbienenart ist, dann ist die dementsprechend streng geschützt. Das kann meines Erachtens nur ein Fachmann/Imker beurteilen, der mit entsprechenden Anzug aus der Nähe begutachten.“ Also gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen und Fachleute zu Rate ziehen.