Das Leben wird immer teurer – da stellt sich berechtigterweise die Frage: Kann man sich einen Urlaub überhaupt noch leisten oder ist das mittlerweile einfach zu teuer? Schließlich haben wir vor allem während der Pandemie festgestellt, dass es unmittelbar vor der Haustür auch wunderschöne Orte gibt, an denen Urlauber ihre Ferien genießen können.
Aber lohnt es sich wirklich, im eigenen Land zu bleiben? Schließlich sind die Preise in Deutschland ja ganz schön gestiegen – oder macht es mittlerweile sogar doch mehr Sinn, den Urlaub im Ausland zu verbringen? News38 hat den direkten Vergleich zwischen dem malerischen Harz und der beliebten Ferieninsel Mallorca gemacht.
Harz: Brocken statt Ballermann?
Die Urlaubs-Saison ist in vollem Gange und die meisten Urlauber dürfte es vor allem in die Sonnen-Destinationen ziehen. Ob ein Urlaub in der Ferne finanziell drin ist, dürften sich viele zur Zeit allerdings zweimal überlegen. Denn durch die Preiserhöhungen an vielen Stellen, bleibt unter Umständen nicht mehr ganz so viel für die Urlaubskasse übrig. Doch auch die Preise an beliebten Feriendestinationen wie der Türkei oder Kroatien sind deutlich gestiegen – dabei waren diese Ziele ursprünglich mal für vergleichsweise kostengünstigen Urlaub bekannt. Macht Urlaub vor der eigenen Haustür also doch wieder mehr Sinn?
Es lohnt sich für Urlaubswillige durchaus, den Vergleich zu wagen – schließlich haben Regionen wie der Harz auch wunderschöne Ecken, in denen ein Abschalten vom Alltagswahnsinn genauso gut möglich ist. Zwar gibt es hier keinen Strand, dafür jede Menge unberührte Natur und historische Architektur. Doch auch das 17. Bundesland Mallorca steht bei den Deutschen immer noch hoch im Kurs. Denn die Insel hat nach wie vor den Ruf, im europäischen Vergleich immer noch preiswert zu sein. Für noch Unentschlossene begeben wir uns vom 7. bis zum 10. August auf eine fiktive Reise an beide Urlaubsorte – und wagen danach den Kassensturz. Wir starten die Reise in Hannover.
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Der Weg von der niedersächsischen Landeshauptstadt auf die Balearen-Insel ist in der Theorie eigentlich recht unkompliziert. Von der Messestadt aus heben im Sommer regelmäßig Flüge mit Airlines wie „Eurowings“ oder „Corendon“ nach Mallorca ab. Flugzeit: Nur 2 Stunden und 30 Minuten. Das hat in der Hauptsaison allerdings seinen Preis: Ein direkter Hin- und Rückflug von Hannover nach Palma de Mallorca kostet im betreffenden Zeitraum auf dem Portal „skyscanner.de“ rund 230 Euro hin und zurück – ohne Gepäck (Stand: 14. Juli).
Dagegen kostengünstiger kommen Urlauber von der Landeshauptstadt aus ins rund 90 Kilometer entfernte Goslar im Harz: Laut „spritkostenrechner.de“ belaufen sich die Tankkosten ins malerische Städtchen auf circa 50 Euro hin und zurück – der Preis kann durch die Tankpreise natürlich variieren. Wer kein Auto hat, kann den Weg mit der Bahn bestreiten. Die Regionalzüge nach Goslar fahren regelmäßig vom Hauptbahnhof Hannover aus und liegen preislich bei circa 45 Euro hin und zurück.
Klare Bilanz beim Preis
In Sachen Unterkunft kommen Touristen im Harz ebenfalls günstiger weg: Über die beliebte Plattform „Booking.com“ bekommt man im Kreis Goslar ein Doppelzimmer in einem Drei-Sterne-Hotel schon ab 344 Euro inklusive Frühstück – dasselbe kostet auf der Balearen-Insel ab 437 Euro.
Freizeitbeschäftigungen sind über den Anbieter „GetYourGuide“ im Harz durchschnittlich ebenfalls bezahlbarer: Während eine Session Keramik bemalen mit 50 Euro pro Person zu Buche schlägt, gibt es eine Stadtführung durch das historische Goslar schon für günstige 10 Euro pro Nase. Auf Mallorca sind die Freizeitbeschäftigungen etwas teurer, aber dafür auch spektakulärer: Für eine 5-stündige Katamaran-Fahrt inklusive Mittagessen und schwimmen liegt zahlen Touristen circa 60 Euro, eine Stadttour durch die Hauptstadt Palma ist ab 30 Euro pro Person zu haben.
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Der Kassensturz ergibt also, dass Anreise- und Unterkunftskosten für einen Trip in den Harz vom 7. bis zum 10. August bei circa 400 Euro für zwei Personen liegen. Wer dagegen ins Sonnenziel Mallorca pilgern möchte, muss knapp 900 Euro für zwei Personen hinblättern – also mehr als doppelt so viel.
Beim Preis können Urlauber also eine klare Bilanz ziehen: Ein spontaner Kurzurlaub unweit der eigenen vier Wände ist also definitiv kostengünstiger als buchstäblich das Weite zu suchen. Wen es dennoch unbedingt an den Strand zieht: Natürlich gibt es die Möglichkeit, bei der Unterkunft Abstriche zu machen, um den Preis zu reduzieren. Auch Flüge unter der Woche sowie Flüge mit Zwischenstopps sind deutlich günstiger zu haben als Direktflüge. Wer früh bucht, kann außerdem ebenfalls eine Menge sparen. Am Ende des Tages ist es – abgesehen vom finanziellen Aspekt – eine Frage der persönlichen Präferenz, wo es einen eher hinzieht. Fest steht: Eine schöne Zeit haben Urlauber wohl an beiden Orten.