Im Harz ist eine der bekanntesten Kirchen Deutschlands durch ein Feuer beschädigt worden. Die Flammen brachen in der Nacht zum Sonntag (20. Juli) in der Marktkirche „Zum Heiligen Geist“ in Clausthal-Zellerfeld aus.
Der Harz ist bekannt für seine historischen Bauten und sakralen Schätze. Das Gotteshaus gilt als größte Holzkirche Deutschlands und steht unter Denkmalschutz. Der Vorfall in Clausthal-Zellerfeld hat deshalb nicht nur die Gemeinde, sondern auch Denkmalpfleger alarmiert. Nun steht ein Verdacht im Raum, der für noch mehr Unruhe sorgt.
Harz: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Brandstiftung
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig geht ersten Hinweisen zufolge bei dem Brand im Harz von einer vorsätzlichen Tat aus. „Dem ersten Anschein nach spricht alles für eine Brandstiftung“, erklärte ein Sprecher der Behörde laut Evangelischem Pressedienst (epd). Am Sonntag sei ein Verdächtiger vorläufig festgenommen worden. Er wurde jedoch wieder freigelassen, da kein dringender Tatverdacht bestand.
Ein Sachverständiger sollte am Montag den Brandort im Harz untersuchen. Über die Höhe des Schadens konnten Polizei und Staatsanwaltschaft bislang keine Angaben machen. Die Ermittlungen laufen weiter.
Sorge um wertvolle Orgel
Besonders groß ist die Sorge um ein wertvolles Instrument. Die Goll-Orgel aus Luzern wurde erst 2022 eingeweiht. Sie befindet sich direkt hinter der Wand, an der das Feuer im Harz wütete. „Da die am 1. Advent 2022 eingeweihte Goll-Orgel hinter der Wand steht, an der es gebrannt hat, ist unsere Sorge groß, was wir vorfinden, wenn wir die Kirche wieder betreten und Fachleute den Schaden einschätzen können“, sagte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng dem epd.
Die Marktkirche ist nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein Wahrzeichen des Harzes. Der Turm allein besteht aus 56 Tonnen Holz. Der Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde 2005 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.
Feuerwehr verhindert Schlimmeres
Der Brand konnte durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr begrenzt werden. Die installierte Brandmeldeanlage schlug sofort Alarm. Über 100 Einsatzkräfte waren mehrere Stunden im Einsatz. Die Fassade und der Dachstuhl an der Ostseite wurden erheblich beschädigt. Der betroffene Bereich bleibt vorerst gesperrt.
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„Der Schreck, dass es an unserer Marktkirche brannte, war groß, am Sonntagmorgen waren wir zugleich alle dankbar, dass nicht noch mehr passiert ist“, sagte Schimmelpfeng dem epd. Sie dankte den Feuerwehrleuten aus dem Harz für ihren „couragierten Einsatz“.