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Schöninger Räuber stellt sich: U-Haft

Schöninger Räuber stellt sich: U-Haft

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Ohne Widerstände ließ sich der 19-Jährige von der Polizei festnehmen (Symbolbild). Foto: dpa

Schöningen/Helmstedt. 

Die Serie von Raubüberfällen in der vergangenen Woche in Schöningen scheint aufgeklärt: Ein 19-Jähriger hat sich der Polizei mit den Worten „Ich bin derjenige, den sie suchen“ gestellt. Nach Angaben des Wolfsburger Polizeisprechers Sven-Marco Claus sitzt der junge Mann inzwischen in Untersuchungshaft: Ein Richter des Amtsgerichts Helmstedt habe Haftbefehl erlassen.

Die Überfall-Serie hatte für erhebliche Unruhe in der Kleinstadt gesorgt. Ein zunächst unbekannter Maskierter hatte am späten Abend des 21. März einen 74-jährigen Mann in der Schüttestraße überfallen und ihm Geld, Schmuck, einen Laptop sowie mehrere Mobiltelefone geraubt.

Zwei Tage später, am späten Abend des 23. März, soll der junge Mann an der Tür eines Einfamilienhauses Am Wallgarten geklingelt und nach dem Öffnen sofort die Bewohnerin mit einer Waffe bedroht haben. Diese rief um Hilfe, und gemeinsam mit dem herbeistürmenden Ehemann konnte sie den Angreifer in die Flucht schlagen.

Der letzte Überfall ereignete sich am Freitagnachmittag, 24. März: Der 19-Jährige hat laut Polizei den 64-jährigen Mitarbeiter eines Computergeschäfts in der Straße Catthagen mit einer Waffe bedroht und der Chefin durch einen Stoß mit dem Ellbogen eine Gesichtsverletzung zugefügt. Doch auch dieser Überfall blieb für den Täter ohne Beute.

Selbst die Polizei gerufen

Nicht jedoch ohne Folgen, wie Polizeisprecher Claus am Dienstagnachmittag berichtete: 20 Minuten nach dem seiner Flucht aus dem Computerladen habe der 19-Jährige per Notruf die Wolfsburger Polizei verständigt und berichtet, dass er sich in der Nähe des Schöninger Bahnhofs befinde. Beamte nahmen den jungen Mann dort Minuten später fest.

Laut Claus hat sich der aus Schöningen stammende Beschuldigte bislang nicht zu seinen Tatmotiven geäußert. Allerdings sei er wegen mehrerer Gewalt- und Eigentumsdelikten polizeibekannt. Und: Aufgrund von mehreren Zeugenhinweisen hatten die Ermittler den mutmaßlichen Räuber bereits im Fokus. Erst drei Tage vor dem ersten Überfall war er aus Süddeutschland zurück in seine Heimatstadt gekommen.